
Auch bei Magenkrebs Helicobacter ausrotten

Die Wissenschaftler nahmen 1.293 Patienten mit einem Adenokarzinom im Magen bzw. im gastroösophagealen Übergang in die retrospektive Kohortenstudie auf. Alle Teilnehmer hatten sich einer kurativen Gastrektomie mit D2-Lymphknotendissektion unterzogen und waren präoperativ positiv auf den Magenkeim getestet worden.
125 der Patienten hatten kurz vor oder nach der OP eine kombinierte 14-tägige Eliminierungstherapie mit oralem Amoxicillin, Clarithromycin und Omeprazol erhalten. Das Fünf-Jahres-Überleben dieser Teilnehmer lag bei 94,1 % und war damit signifikant größer als im restlichen Kollektiv (73,8 %). Auch in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben hatte die Eradikationsgruppe die Nase vorn: nach fünf Jahren betrug es 84,9 %, in der Gruppe ohne Keim-Eliminierung waren es 59,2 %.
Subgruppenanalysen zeigten hinsichtlich Alter, Geschlecht und Tumordifferenzierung gleiche Ergebnisse – stets waren die Patienten mit einer Eradikation im Vorteil. Unterschiede gab es jedoch nach Schweregrad der Krebserkrankung. So profitierten Teilnehmer mit Tumorstadium I (nach TNM-Klassifikation) nicht von einer H.-pylori-Elimination, wohl aber Patienten im Tumorstadium II/III, sowohl in Bezug auf das progressionsfreie Überleben (Hazard Ratio, HR, 0,39) als auch auf das Überleben insgesamt (HR 0,43). Unter jenen im fortgeschrittenen Stadium wiederum war der protektive Effekt nur nachweisbar, wenn die Patienten eine adjuvante Chemotherapie erhielten.
Eine Helicobacter-pylori-Eradikation kann demnach zu einer verbesserten Überlebensrate bei Patienten mit Magenkrebs führen, schlussfolgern die Autoren. Sie empfehlen, das Screening auf den Magenkeim und dessen Behandlung mit in die onkologischeTherapie zu integrieren.
Quelle: Zhao Z et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e243812; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.3812
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