
Belantamab-Mafodotin nicht nur fürs Rezidiv

Neben Proteasominhibitoren, Immunmodulatoren und CD38-Antikörpern stellen gegen BCMA gerichtete Wirkstoffe wie Belantamab-Mafodotin die vierte Therapiesäule für Patient:innen mit Multiplem Myelom dar. Bereits zuvor hatten Forschende demonstriert, dass stark vorbehandelte Personen mit rezidivierter/refraktärer Erkrankung von dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat profitieren. Damit bestünde eine Rationale, das Ganze upfront bei nicht für eine Transplantation geeigneten Betroffenen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom zu prüfen, konstatierte Prof. Dr. Evangelos Terpos von der Universität Athen.
Der Referent präsentierte die Ergebnisse der Phase-1/2-BelaRd-Studie mit 36 Teilnehmenden, die in drei Kohorten mit unterschiedlichen Dosierungen von Belantamab randomisiert wurden – 2,5 mg/kgKG, 1,9 mg/kgKG oder 1,4 mg/kgKG jeweils alle acht Wochen. Sie erhielten zusätzlich Lenalidomid und Dexamethason und wurden bis zur Krankheitsprogression behandelt. Primärer Endpunkt waren Sicherheit und Verträglichkeit sowie die Etablierung der für die Phase 2 empfohlenen Dosierung. Die meisten Patient:innen hatten ein R-ISS-Stadium 2 und niemand kam für eine Transplantation infrage. Viele wiesen zu Beginn der Studie okuläre Komorbiditäten auf.
83,3 % vs. 100 % vs. 83,3 % der Teilnehmenden in den drei Dosierungs-Kohorten waren zum Zeitpunkt der Analyse noch immer unter Therapie. Zwei vs. null vs. eine Person starben; eine an einer Pneumonie und zwei aufgrund von COVID. Die Behandlung dauerte median 3,9 Monate vs. 6,6 Monate vs. 5,6 Monate an.
Je zwölf Erkrankte entwickelten mindestens eine therapiebedingte Nebenwirkung, wovon die Forschenden 10 vs. 11 vs. 12 Fälle mit Belantamab-Mafodotin in Verbindung brachten. Oft handelte es sich um okuläre Beschwerden, so der Referent, wobei deren Häufigkeit wie erwartet ausfiel. 10 vs. 10 vs. 8 Patient:innen wiesen behandlungsbedingte Toxizitäten vom Grad 3/4 auf, darunter 4 vs. 2 vs. 3 aufgrund des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats. Eine verringerte Sehschärfe von mindestens Grad 3 stellten die Autor:innen bei 4 vs. 1 vs. 3 Betroffenen fest. Die okulären Beschwerden beeinflussten die täglichen Aktivitäten der Teilnehmenden nur minimal. 3 vs. 1 vs. 2 Personen erlitten schwere Nebenwirkungen.
Mit 91,7 % vs. 91,7 % vs. 100 % sprachen fast alle Erkrankten auf die Substanz an, wobei 41,7 % vs. 25 % vs. 75 % ein mindestens sehr gutes komplettes Ansprechen erreichten. 16,7 % sprachen auf die 1,9 mg-Dosierung vollständig an.
Zusammenfassend war das Sicherheitsprofil von Belantamab-Mafodotin handhabbar, mit einer geringen Rate okulärer therapiebedingter Nebenwirkungen, so Prof. Terpos. Die für die Phase 2 empfohlene Dosierung betrage 1,9 mg/kgKG alle acht Wochen. Darin werden Sicherheit und vorläufige Aktivität des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason geprüft und Dosismodifikationen im Fall von kornealen Nebenwirkungen evaluiert.
Kongressbericht: EHA2022 Congress
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