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Bessere Prognose für MS-Patienten

Wissenschaftler um Dr. Omid Beiki vom Karolinska-Institut in Stockholm untersuchten, welche Fortschritte es im Bezug auf den Krankheitsverlauf bei Multipler Sklerose (MS) in den letzten Jahren gegeben hat. Im landesweiten MS-Register identifizierten sie über 7300 Patienten, die in den Jahren 1995 bis 2010 die Diagnose MS erhalten hatten.
Die Forscher definierten anhand einer standardisierten Leistungsskala die Progredienz der MS über drei negative „Meilensteine“:
- 3 Punkte: moderate Beeinträchtigung, aber problemloses Gehen
- 4 Punkte: deutliche Beeinträchtigung, aber eine selbstständige Gehstrecke von 500 m
- 6 Punkte: beim Gehen wird ab 100 m Unterstützung benötigt
Im Falle von schubförmig-remittierender MS (RRMS) zeigten sie, dass während des durchschnittlich 8,5-jährigen Beobachtungszeitraums mit zunehmendem Kalenderjahr der Diagnose das Risiko, den jeweiligen nächsten „Meilenstein“ zu erreichen, abnahm. Auch wenn die Minderung pro Jahr im einstelligen Prozentbereich lag (jeweils 3 % , 6 % und 7 %) und zunächst gering scheint: Umgerechnet wäre aber für einen Patienten, der die Diagnose im Jahr 2010 erhalten hatte, das Risiko für das Erreichen des dritten Meilensteins um fast ein Drittel gesenkt – im Vergleich zu einem Patienten mit Diagnose aus dem Jahr 2005.
Warum sich der Verlauf verlangsamte, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren, betonen die Autoren. Allerdings blieb der Trend bei Patienten mit primär-progedienter MS aus. Da es für diese Form noch keine krankheitsmodifizierenden Medikamente gibt, könnte es an der verbesserten Pharmakotherapie der schubförmig-remittierenden MS liegen. Gleichzeitig wären auch ein früherer Therapiestart bzw. bessere Diagnostik als Ursache möglich.
Quelle: Beiki O et al. JAMA Neurol 2019; online first
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