Checkpoint-Hemmer geht auf die Schilddrüse

Tobias Stolzenberg

Hormonchaos nach der Immuntherapie. Hormonchaos nach der Immuntherapie. © iStock/t.light

Die Immuncheckpoint-Inhibition kann eine Fehlregulation der Schilddrüse zur Folge haben, insbesondere eine Unterfunktion der Hormondrüse. 19 % der so behandelten Krebspatienten dürften betroffen sein.

Eine Fehlfunktion der Schilddrüse tritt nach Einsatz eines Checkpoint-Inhibitors häufiger auf als angenommen. Bislang ging man auf Basis eines Reviews klinischer Studien davon aus, dass es nach der Immuntherapie bei 6,6 % der so Behandelten zur Unterfunktion und bei 2,9 % zur Überfunktion kommt.

Nach Auswertung der Gesundheitsdaten von 1146 Patienten, deren Tumorerkrankung an der University of California mit einem Checkpoint-Hemmer angegangen worden war, ergeben sich hingegen andere Zahlen. Demnach traten im Zuge der Antikörpertherapie bei 19 % der Krebskranken Schilddrüsenprobleme auf, wobei 10 % der Glioblastom- und bis zu 40 % der Nierenzellkrebspatienten betroffen waren.

Die Schilddrüsenfehlregulation scheint ein genereller Effekt der Checkpoint-Hemmer zu sein. Denn sowohl unter Nivolumab (18 %) als auch unter Ipilimumab (15 %) oder Pembrolizumab (18 %) kam es zu Beeinträchtigungen der Drüsenfunktion. Von den Patienten, die eine Kombi aus Nivolumab und Ipilimumab erhalten hatten, waren sogar 31 % betroffen.

Quelle: Pressemitteilung – The Endocrine Society

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Hormonchaos nach der Immuntherapie. Hormonchaos nach der Immuntherapie. © iStock/t.light