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Cartoon Medizin und Markt
COPD-Dreifachkombi punktet mehrfach

Zurzeit laufen vermutlich viel mehr Patienten mit unerkannter COPD herum als geahnt. Das legt eine aktuelle dänische populationsgestützte Studie nahe. Der zufolge wissen acht von zehn Betroffenen nichts von ihrer Diagnose, wie Dr. Thomas Voshaar von der Stiftung Krankenhaus Bethanien in Moers berichtete.1 Unter diesen waren jene, die Symptome angaben, besonders gefährdet, Exazerbationen oder Pneumonien zu erleiden bzw. zu versterben.
Viele COPD-Patienten haben instabile Phasen
Im klinischen Alltag durchleben viele COPD-Patienten instabile Phasen, so der Kollege. Die Gründe dafür können in einer unzureichenden Therapie liegen, aber auch in saisonalen Einflüssen und Infekten bis hin zu Problemen im Umgang mit dem Inhalator.
Die aktuellen Empfehlungen von GOLD bis hin zur aktuellen deutschen COPD-Leitlinie sehen für Patienten, die häufig exazerbieren, eine Behandlung mit zwei lang wirksamen Bronchodilatatoren vor. Falls das nicht ausreicht, soll die Eskalation auf ein Triple aus lang wirksamem Beta-2-Agonisten (LABA), lang wirksamem Anticholinergikum (LAMA) und inhalativem Kortikosteroid (ICS) erfolgen. Dr. Voshaar hält es jedoch für einen Fehler, sich ausschließlich auf Exazerbationen zu kaprizieren, wenn es um die Qualität der Krankheitskontrolle geht. Auch ein Patient, der nicht häufig exazerbiere, könne symptomatisch und instabil sein.
Zwei Studien Triple versus Double
Er zitierte in diesem Zusammenhang zwei Studien, TRINITY und TRILOGY mit der zweimal täglich anzuwendenden Dreifach-Fixkombination Formoterol/Glycopyrronium/Beclometason (Trimbow®). In TRILOGY wurde dieses Triple gegen Formoterol/Beclometason, in TRINITY gegen das LAMA Tiotropium getestet. Teilnehmer waren 1532 Patienten mit schwerer COPD und einer FEV1 < 50 %, die jeweils etwa zur Hälfte zur GOLD-Gruppe B bzw. D gehörten. D.h., sie hatten alle eine hohe Symptomlast, unterschieden sich aber bei der Exazerbationshäufigkeit bzw. -schwere.
Wie Professor Dr. Carl-Peter Criée, Pneumologe aus Bovenden-Lenglern, berichtete, zeigte sich in TRIBUTE nach 52 Wochen unter der Dreifachkombination eine signifikante Reduktion der Exazerbationsrate um 15,2 %.2 Deutliche Verbesserungen waren auch hinsichtlich der Lebensqualität und der Lungenfunktion zu verzeichnen. Letztere stieg um 22 ml an. Das Sicherheitsprofil war mit dem der Zweifachkombination vergleichbar.
Zuerst wurde die Triple-Therapie ausschließlich für COPD-Patienten der GOLD-Gruppe D empfohlen. Dass auch eine signifikante Anzahl von Patienten in Gruppe B von dieser Therapie profitieren könnte, hätten vor der TRIBUTE-Studie bereits die beiden Vorläuferuntersuchungen gezeigt, sagte Prof. Criée.
Die Triple Formoterol/Glycopyrronium/Beclometason muss nur zweimal am Tag inhaliert werden. Dies ist nach Ansicht von Dr. Voshaar u.a. deshalb von Vorteil, weil ein Patient quasi eine zweite Chance bei einem Inhalationsfehler bekommt. Außerdem gebe es viele COPD-Kranke, die eine zweite Dosis am Abend als beruhigend empfänden, weil sie ihnen über die Nacht helfe.
Quellen:
1. Pressegespräch „Extrafeine Dreifach- Fixkombination: Neue Therapieoption bei instabilen COPD-Patienten“ im Rahmen des 59. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.; Veranstalter: Chiesi
2. Pressekonferenz „TRIBUTE-Studie: Neue Evidenz für die Dreifach-Therapie bei COPD-Patienten“; Veranstalter: Chiesi
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