Den Metastasen beim Prostatakarzinom auf der Spur

Dr. Nadine Völxen

Neues Radiopharmakon spürt rasch und sicher Knochenherde auf – und sticht bisherige Techniken aus. Neues Radiopharmakon spürt rasch und sicher Knochenherde auf – und sticht bisherige Techniken aus. © Dr. Neeta Pandit-Taskar, Dr. Michael J. Morris, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York

Ein neuer Radiotracer findet schnell und präzise Metastasen des Prostatakarzinoms – und das sogar an Stellen, wo sie mit der herkömmlichen Bildgebung oft schwer nachweisbar sind, wie z.B. in den Knochen.

Wissenschaftler des Memorial Sloan-Kettering Cancer Centers, New York, haben in einer Dosisfindungsstudie untersucht, wie effektiv ein neuer Tracer Knochen- und Weichteilläsionen beim metastasierenden Prostatakarzinom aufspüren kann. Das verwendete Radio-Immunkonjugat bestand aus einem kleinen Antikörperfragment (IAB2M), dem Minibody, gegen das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA), angereichert mit einer geringen Menge des Radionuklids Zirkonium-89 (89Zr). Der Tracer war in der Lage, im gesamten Körper spezifisch an PSMA zu binden, das auf Prostatakarzinomzellen überexprimiert wird. Dies tat er aufgrund seiner kleinen Größe schneller als andere Anti-PSMA-Substanzen, dabei aber mit hoher Sicherheit.

Forscher sind nach kleiner Studie zuversichtlich

Für die Studie erhielten 18 Patienten ein PET/CT mit dem neuen Indikator sowie weitere konventionelle Aufnahmen mit CT, MRT, Skelettszintigraphie und PET mit Fluordesoxyglukose (FDG-PET). Ausgewählte verdächtige Krankheitsherde wurden biopsiert.

Der 89Zr-markierte Anti-PSMA-Tracer (Zr-89-Df-IAB2M) detektierte Metastasen sowohl im Knochen als auch in den Weichteilen. Seine PET/CT-Scans lieferten bei 17 der 18 Patienten positive Ergebnisse. In den Knochen ließen sich bei neun und in den Weichteilen bei 14 Probanden Läsionen lokalisieren. Was den Knochen betrifft, brachten PET-Messungen mit eher traditionelleren Mitteln, wie Technetium-99m-Methylendiphosphonat (Tc-99m-MDP) und FDG, hingegen nur bei sechs Patienten Herde ans Licht. Mit dem neuen Agens gelang es sogar bei zwei Teilnehmern, jeweils einen einzelnen Krankheitsherd aufzuspüren.

Die amerikanischen Experten hoffen, dass diese Technologie in Zukunft helfen könnte, Metastasen des Prostatakarzinoms früher und präziser zu lokalisieren und zu biopsieren, um gezielter behandeln zu können.

Quelle: Pressemitteilung der Society of Nuclear Medicine

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Neues Radiopharmakon spürt rasch und sicher Knochenherde auf – und sticht bisherige Techniken aus. Neues Radiopharmakon spürt rasch und sicher Knochenherde auf – und sticht bisherige Techniken aus. © Dr. Neeta Pandit-Taskar, Dr. Michael J. Morris, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York
Vergleich der Läsionsdarstellung bei Patienten mit metastasierendem Prostatakarzinom:

(1) Die Knochenszintigraphie mit Technetium-99m-Methylendiphosphonat (Tc-99m-MDP)
zeigt Läsionen in Wirbeln und Rippen.

(2) Der PET-Scan bildet Läsionen im linken Femur und eine Metastase im Wirbel ab.

(3) Das PET/CT mit dem neuen 89Zr-markierten Anti-PSMA-Tracer (Zr-89-IAB2M) macht, im Vergleich zu den beiden anderen Scans, deutlich mehr Läsionen sichtbar. Vergleich der Läsionsdarstellung bei Patienten mit metastasierendem Prostatakarzinom: (1) Die Knochenszintigraphie mit Technetium-99m-Methylendiphosphonat (Tc-99m-MDP) zeigt Läsionen in Wirbeln und Rippen. (2) Der PET-Scan bildet Läsionen im linken Femur und eine Metastase im Wirbel ab. (3) Das PET/CT mit dem neuen 89Zr-markierten Anti-PSMA-Tracer (Zr-89-IAB2M) macht, im Vergleich zu den beiden anderen Scans, deutlich mehr Läsionen sichtbar. © Dr. Neeta Pandit-Taskar, Dr. Michael J. Morris, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York