
Einmaliger PSA-Test ist einer zu viel

An der Untersuchung beteiligten sich 573 Primärversorger in England und Wales. Gemäß Randomisierung bot ein Teil der Praxen ihren männlichen Patienten im Alter zwischen 50 und 69 Jahren einmalig eine PSA-Bestimmung an. Von mehr als 189 000 zum Screening eingeladenen Männern nahmen etwa 67 000 an dem Test teil.
In 5850 Fällen erfolgte aufgrund eines erhöhten PSA-Werts (≥ 3 ng/ml) eine transrektale ultraschallgesteuerte Prostatabiopsie. Das Kontrollkollektiv bildeten rund 219 000 Männer. Sie erhielten von ihrem Hausarzt nur auf Nachfrage Informationen zur PSA-Testung. Nach einer medianen Beobachtungszeit von zehn Jahren waren in der Screening-Gruppe signifikant mehr Prostatakarzinome diagnostiziert worden als in der Kontrollgruppe.
Hierbei handelte es sich häufiger um prognostisch günstige Tumoren in einem frühen Stadium. Bezüglich des Anteils der an einem Prostatakarzinom verstorbenen Patienten sowie der Gesamtmortalität unterschieden sich die beiden Studiengruppen jedoch nicht.
Mehr niedriggradige Tumoren entdeckt
Durch eine einmalige PSA-Messung werden zwar vermehrt lokal begrenzte low-grade Prostatakarzinome entdeckt, auf das mittelfristige Sterberisiko wirkt sich dies jedoch nicht günstig aus. Eine Screeningempfehlung lässt sich daher zurzeit nicht ableiten, so die Studienautoren.
Quelle: Martin RM et al. JAMA 2018; 319: 883-895
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