Prostatakarzinom trotz normaler PSA-Werte möglich

Dr. Barbara Kreutzkamp

Die Einnahme von 5α-Reduktasehemmern erschwert die Diagnose des Prostatakarzinoms. Die Einnahme von 5α-Reduktasehemmern erschwert die Diagnose des Prostatakarzinoms. © angellodeco – stock.adobe.com

Neben höherem Alter und niedrigem Einkommen kann vor allem die Einnahme von Finasterid oder Dutasterid die Diagnose eines Prostata­karzinoms verzögern.

Fester Bestandteil in der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie sind 5a-Reduktasehemmer. Die Testosteronsynthesehemmer lindern Symptome und das Voranschreiten der Erkrankung, senken aber auch den Spiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA) um bis zu 50 %.

Das sollte man im Screening auf ein Prostatakarzinom berücksichtigen, mahnt ein Autorenteam um den Datenwissenschaftler Abhishek­ Kumar­ von der University of California in San Diego. In einer Kohortenstudie mit 30 313 Teilnehmern bestätigte sich der Verdacht, dass die Einnahme von 5α-Reduktasehemmern ein frühes Prostatakarzinom verschleiern kann.

Patienten, die mindestens sechs Monate vor der Karzinomdiagnose Finasterid oder Dutasterid einnahmen, hatten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung einen höheren adjustierten PSA-Spiegel und eine fortgeschrittenere Erkrankung mit einem signifikant höheren Gleason-Score als Männer die keinen 5α-Reduktasehemmer erhielten. Außerdem lagen die Raten der prostatakarzinomspezifischen Mortalität sowie der allgemeinen Sterblichkeit signifikant über denen der Kontrolle. Bei den Sterberaten aufgrund einer Nichtkarzinom-Dia­gnose ergaben sich dagegen keine Unterschiede.

Quelle: Kumar A et al. JAMA Netw open 2019; 2: e1913612; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2019.13612

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