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Wann sich die operative Entfernung von Lungenmetastasen lohnt
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Die Lunge mit ihrer guten Ausstattung an arteriovenösen und lymphatischen Gefäßen ist einer der bevorzugten Orte für die Ansiedlung von Metastasen solider Tumoren. Diese machen sich bei einigen Patienten durch Hämoptysen, Pneumonien oder Schmerzen bemerkbar, meist bleiben sie aber asymptomatisch und werden erst im Rahmen von radiologischen Nachsorgeuntersuchungen entdeckt, schreiben Privatdozent Dr. Dr. Sacha Rothschild vom Universitätsspital Basel und Kollegen.
Besteht der Verdacht auf eine pulmonale Metastasierung, muss in jedem Fall nach Lokalrezidiven und extrapulmonalen Absiedelungen gefahndet werden. Dies gelingt am besten per Positronen-Emissionstomographie/Computertomographie (PET/CT). Solitärmetastasen sind eine klassische OP-Indikation, wobei heute zumeist thorakoskopische Techniken zum Einsatz kommen. An erfahrenen Zentren liegt die postoperative Morbiditätsrate bei unter 10 %. Auch bei multiplen Metastasen kann operiert werden, allerdings ist die Prognose der Betroffenen schlechter. Sind Lymphknotenmetastasen bekannt, sollte jedoch auf den Eingriff verzichtet werden.
Strahlentherapie bei hohem Anästhesierisiko
Zu den unabdingbaren Voraussetzungen für eine lokal ablative Therapie zählen die Autoren die lokale Kontrolle des Primärtumors und den fehlenden Nachweis extrapulmonaler Metastasen – Ausnahmen sind lediglich Lebermetastasen eines Kolonkarzinoms. Und natürlich muss der Befund technisch und funktionell resektabel sein.
Eine Alternative zur chirurgischen Metastasektomie bietet vor allem bei inoperablen Patienten mit hohem anästhesiologischem Risiko die stereotaktische Strahlentherapie. Sie arbeitet mit hoher und punktgenauer Strahlendosis und ermöglicht bei etwa 90 % der Patienten eine lokale Tumorkontrolle. Weitere Optionen sind die perkutane Thermoablation und die Radiofrequenzablation.
Prognostische Faktoren
- chirurgische Radikalität (R0-Resektion)
- histologischer Subtyp
- krankheitsfreies Intervall von der Primärdiagnose bis zum Auftreten der Lungenmetastasen
Quelle: Rothschild S et al. Swiss Medical Forum 2017; 17: 926–931
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