Ein Fünftel der fortgeschrittenen Karzinome mit KRASG12C-Mutation spricht auf Sotorasib an

Petra Eiden

Forschende prüfen die Effektivität und Verträglichkeit eines KRASG12C-Inhibitors. Forschende prüfen die Effektivität und Verträglichkeit eines KRASG12C-Inhibitors. © Dr_Microbe – stock.adobe.com

Beim Pankreaskarzinom steht die Entwicklung von zielgerichteten Wirkstoffen noch relativ am Anfang. In einer Phase-1/2-Studie prüften Forschende Effektivität und Verträglichkeit des KRASG12C-Inhibitors Sotorasib. Die Ergebnisse lassen auf bessere Therapieoptionen hoffen.

Für die Behandlung von Pankreaskarzinomen sind bisher unter anderem die Operation und FOLFIRINOX wichtige Säulen. Das Chemotherapie-Regime kann zwar das Überleben und die Lebensqualität moderat verbessern, es geht aber teils mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einher und eignet sich für viele Patient:innen nicht. Darüber hinaus können Olaparib, Pembrolizumab und die NTKR-Inhibitoren Larotrectinib sowie Entrectinib zum Einsatz kommen – jedoch entsprechend ihren jeweiligen Zulassungen nur bei einem Teil der Betroffenen. 

Weitere zielgerichtete Substanzen befinden sich in der Entwicklung – so auch Sotorasib. Das Small Molecule hemmt spezifisch und irreversibel KRASG12C. KRAS-Mutationen lassen sich bei ca. 90 % der duktalen Adenokarzinome des Pankreas nachweisen. Ca. 1–2 % der Tumoren tragen eine KRASG12C-Mutation.

Vor diesem Hintergrund untersuchten Forschende Sotorasib im Rahmen der Phase-1/2-Studie CodeBreaK 100 bei verschiedenen soliden Tumoren mit KRASG12C-Mutation. Kolleg:innen um Prof. Dr. John H. Strickler vom Duke University Medical Center in Durham präsentierten eine neue Analyse von 38 Erkrankten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Pankreaskarzinom und KRASG12C-Mutation, die median bereits zwei Therapielinien erhalten hatten. Die Analyse bezog sich auf die gepoolten Daten aus der Phase 1 und 2. 

Sotorasib erzielt Wirksamkeit

Nach einer medianen Behandlungsdauer von 18 Wochen erzielten unter Sotorasib 8 Patient:innen (21 %) ein bestätigtes objektives Ansprechen. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 4,0 Monate, das mediane Gesamtüberleben 6,9 Monate. Therapiebedingte Nebenwirkungen jeglichen Schweregrades erlitten 16 Personen (42 %), bei 6 Teilnehmenden (16 %) erreichten diese einen Schweregrad 3. Es gab keine Therapieabbrüche oder Todesfälle infolge der Nebenwirkungen.

Sotorasib erzielte bei stark vorbehandelten Erkrankten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom und KRASG12C-Mutation eine vielversprechende Wirksamkeit, resümieren die Studienautor:innen. KRAS-Inhibitoren könnten für diese Indikation demnach eine sinnvolle Therapiestrategie darstellen. Künftig sollten Inhibitoren entwickelt werden, die auf weitere, häufigere KRAS-Mutationen beim Pankreaskarzinom abzielen. Sotorasib wird derzeit auch in Kombination mit anderen Krebstherapien untersucht. 

Quelle:
Strickler JH et al. N Engl J Med 2023; 388: 33-43

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