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Experte erwartet Zulassung
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Die cisplatinbasierte Therapie ist der Erstlinien-Standard in der Behandlung des metastasierten Urothelkarzinoms. Je nach Studie und Regime sprechen zwischen 36 % und 71 % der Erkrankten darauf an – wenn auch nur mit eher geringen Raten an Komplettremissionen und einem medianen Gesamtüberleben um die 14 Monate, fasste Professor Dr. Jürgen Gschwend vom Klinikum rechts der Isar, München, zusammen.
Das Problem: Personen, die bereits stark eingeschränkt sind, eine Kreatinin-Clearance von maximal 60 ml/min haben oder unter Hörverlust, Neuropathien bzw. Herzinsuffizienz leiden, kommen leitliniengemäß für Cisplatin nicht infrage. Und das seien, so der Referent, etwa die Hälfte der Patienten. Sie sollten laut der Leitlinie auf Carboplatin ausweichen, allen anderen wird das jedoch nicht empfohlen. Denn die Verbindung stelle mit geringerem Ansprechen und einigen Monaten kürzerer Überlebenszeit keinen adäquaten Ersatz dar. Prof. Gschwend mahnte daher, Carboplatin nicht vorschnell einzusetzen. Lieber solle man die Cisplatindosis splitten, um die Substanz trotzdem verwenden zu können.
Avelumab als „Game Changer“ in der Erstlinie
Allerdings könnte sich die Lage in der ersten Linie grundlegend bessern. Und zwar durch eine Erhaltungstherapie mit Avelumab. Als „Game Changer“ bezeichnete der Urologe den PD-L1-Inhibitor, der in der JAVELIN-Bladder-100-Studie als erster Checkpoint-Blocker einen Vorteil und das beste Ergebnis bisher beim metastasierten Urothelkarzinom bot.
Patienten, die auf eine platinbasierte Chemotherapie mindestens mit einer stabilen Erkrankung angesprochen hatten und zur Erhaltung mit Avelumab randomisiert worden waren, erreichten darin mit 22,1 Monaten ein um 7,5 Monate längeres medianes Gesamtüberleben als Personen der Best-Supportive-Care-Gruppe (HR 0,70; 95%-KI 0,56–0,86; p = 0,0008).
Dabei bildete der PD-L1-Status einen wichtigen Prädiktor für den Benefit. Ob die Betroffenen vorher Cis- oder Carboplatin erhalten hatten, spielte keine Rolle. Zusammen mit der initialen Chemo erziele man so ein medianes OS von etwa 25 Monaten, weshalb der Wirkstoff nun auch die Zulassung erhalten habe, sagte Prof. Gschwend.
Nicht ganz harmlos
Quelle: Gschwend JE. 73. Kongress der DGU; Session AF01.1
73. Kongress der DGU
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