Helicobacter pylori: Resistenzen gegen Clarithromycin und Metronidazol nehmen weltweit zu

Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann u.a. eine chronische Gastritis verursachen – unabhängig von Symptomen und Komplikationen. Bei nicht abgeklärten Dyspepsien ist die „Test-and-treat“-Strategie eine geeignete Diagnose- und Behandlungsmethode. Dabei wird der Patient auf H. pylori getestet und bei positivem Befund eine Eradikationstherapie durchgeführt. Bei Patienten mit Alarmsymptomen hingegen (s. Kasten) ist die Endoskopie unverzichtbar, ebenso bei Älteren, da bei diesen nicht-invasive Tests weniger exakt sind.
Alarmzeichen, die eine Endoskopie notwendig machen
- Gewichtsverlust
- Dysphagie
- offensichtliche gastrointestinale Blutungen
- tastbare Schwellung/Vergrößerung
- Eisenmangel-Anämie
Flächendeckende Eradikation fördert Resistenzbildung
Generell weiß man bis dato nicht, ob die H.-pylori-Infektion alleine oder zusammen mit bestimmten Kofaktoren zu einem Magenkarzinom führt. Eindeutig klar ist jedoch, dass die Patienten von einer frühzeitigen Eradikation profitieren. Liegt zu Beginn der Therapie noch keine Atrophie oder Metaplasie der Mukosa vor, kann die Behandlung das Risiko eines Magenkarzinoms deutlicher senken als bei Vorhandensein einer Schleimhautveränderung. Die Kehrseite der exzessiven Eradikation im Rahmen der „Test-and-treat“-Strategie ist jedoch die unbeabsichtigte Resistenzzüchtung von pathogenen Bakterienstämmen wie Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes und Staphylococcus aureus. Aber auch Kommensalen wie verschiedene Enterokokken- oder Enterobakterienstämme können davon betroffen sein. Zudem zerstört die Antibiose die gesamte Magen-Darm-Flora, was sowohl Kurzzeit- (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen) als auch Langzeitfolgen (Gewichtszunahme, Adipositas) haben kann.Quelle: Malfertheiner P et al. Gut 2017; 66: 6-30
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