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Herzinsuffizienz: Vericiguat kann Todesrate und Krankenhauseinweisungen mindern

In klinischer Prüfung befindet sich derzeit Vericiguat, ein Stimulator der löslichen Guanylatzyklase. Über die NO-unabhängige Bindung an das Enzym erweitert Vericiguat letztlich die Blutgefäße und soll so das schwache Herz entlasten. Die Phase-2-Studie mit der Reduktion von NT-proBNP als Surrogatendpunkt verlief positiv.
Mittlerweile ist die Phase-3-Studie VICTORIA abgeschlossen. Einbezogen waren 5050 Erwachsene mit chronischer Herzinsuffizienz NYHA II–IV, einer EF unterhalb von 45 % und erhöhten Spiegeln natriuretischer Peptide. Kürzlich musste eine Hospitalisierung oder i.v. Diuretikatherapie erfolgt sein. 32 % hatten einen Schrittmacher/ICD implantiert. Teilnehmer erhielten zusätzlich zur Basismedikation (verschiedene Tripletherapien bzw. ARNI) oral Vericiguat (10 mg/d) oder Placebo.
Etwa 10 % weniger stationäre Aufnahmen
Über einen Beobachtungszeitraum von median 10,8 Monaten trat der primäre kombinierte Endpunkt aus erster krankheitsbedingter Hospitalisierung oder kardiovaskulär bedingtem Tod in der Verciguat-Gruppe bei 35,5 % und in der Placebogruppe bei 38,5 % der Patienten ein (Hazard Ratio, HR, 0,90). Betrachtete man die Endpunkte einzeln, mussten 27,4 % der Teilnehmer aus der Verumgruppe stationär behandelt werden, verglichen mit 29,6 % unter Placebo (HR 0,90). Aufgrund einer kardiovaskulären Ursache starben 16,4 % der mit Vericiguat und 17,5 % der mit Placebo Behandelten (HR 0,93).
Während der Therapie mit dem Gefäßerweiterer kam es bei 32,8 % zu schweren unerwünschten Ereignissen. Unter Placebo lag der Anteil mit 34,8 % etwas höher. Hinsichtlich der klinisch relevanten Sicherheitsparameter symptomatische Hypotonie und Synkopen ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede (9,1 % vs. 7,9 %, bzw. 4,0 % vs. 3,5 %). Anämien waren allerdings unter Verum etwas häufiger.
Quelle: Armstrong PW et al. N Engl J Med 2020; DOI: 10.1056/NEJMoa1915928
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