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Keine Eile bei der Therapie der fortgeschrittenen Erkrankung?

Ausgewertet wurden die Daten von 10.306 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, die in den Jahren 2014 bis 2019 diagnostiziert und behandelt worden waren. Bei denjenigen im Stadium III, die nur eine Radiotherapie erhalten hatten, nahm das Sterberisiko mit zunehmender Latenz zwischen Diagnose und Behandlung signifikant ab.
Verbesserte Lebenserwartung z.T. auch im Stadium IV
Die adjustierte Hazard Ratio (aHR) lag bei einem Intervall von mehr als 21 Tagen bei 0,59. Ähnliches galt für die systemische Therapie (aHR > 49 Tage: 0,72).
NSCLC-Patienten im Stadium IV, die etwas verzögert mit Chemo- und/oder Immuntherapie behandelt worden waren, wiesen ebenfalls eine verbesserte Lebenserwartung auf (aHR > 21 Tage: 0,81). Keine Assoziation zwischen „spätem“ Therapiestart und verbesserter Prognose fanden die Studienautoren um Sosse Klarenbeek von der Universitätsmedizin Nijmegen für Patienten im Stadium III mit Chemoradiotherapie und für solche im Stadium IV unter einer zielgerichteten Krebsbehandlung.
Somit konnte in dieser Arbeit nicht gezeigt werden, dass ein rascher Therapiebeginn beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom die Prognose positiv beeinflusst. Dies ist womöglich Patienten- und Tumorcharakteristika geschuldet, die in der Studie nicht erfasst wurden, mutmaßen Klarenbeek und seine Kollegen. Wahrscheinlich sei z.B., dass Patienten mit schwereren Symptomen und Befunden bzw. aggressiveren Malignomen mit per se schlechterer Prognose früher behandelt wurden als fittere Leidensgenossen. Angepasst an die Erfordernisse und die Bedürfnisse des Einzelnen solle man weiterhin eine möglichst frühzeitige Therapie anstreben.
Quelle: Klarenbeek SE et al. Thorax 2022; DOI: 10.1136/thoraxjnl-2021-218059
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