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Kombiniert konsolidieren

Die Phase-3-Studie PACIFIC hat die Konsolidierung mit Durvalumab bei Patienten mit nicht-resektablem, nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom im Stadium III etabliert.1,2 Möglicherweise können Kombinationstherapien die Prognose der Patienten weiter verbessern. Deshalb wird in der Phase-2-Studie COAST Durvalumab zusammen mit zwei weiteren Immunmodulatoren getestet: dem gegen CD37 gerichteten monoklonalen Antikörper Oleclumab und dem gegen NKG2A gerichteten monoklonalen Antikörper Monalizumab.
Über erste Ergebnisse berichtete Professor Dr. Alexandre Martinez-Marti, Vall d’Hebron Institute of Oncology, Barcelona. Randomisiert wurden 189 Patienten mit nicht-resektablem NSCLC im Stadium III, die nach der vorangegangenen Radiochemotherapie keinen Progress entwickelt hatten. Innerhalb von maximal 42 Tagen nach der Behandlung erhielten sie eine von drei Konsolidierungsoptionen:
- Arm A: Durvalumab 1.500 mg i.v. alle vier Wochen; n = 66
- Arm B: Durvalumab wie oben plus Oleclumab 3.000 mg i.v. alle zwei Wochen in den ersten zwei Zyklen und danach alle vier Wochen; n = 59
- Arm C: Durvalumab wie oben plus Monalizumab 750 mg i.v. alle zwei Wochen über zwölf Monate; n = 61
Nach einem medianen Beobachtungszeitraum von 11,5 Monaten hatte die Hinzunahme eines zweiten Antikörpers die Gesamtansprechrate numerisch deutlich verbessert. Sie erreichte im Kontrollarm 17,9 %, im Arm A 30,0 % und im Arm B 35,5 %. Ein Komplettansprechen trat selten auf (3 %; 1,7 %; 4,8 %). Die Krankheitskontrollrate erreichte 16 Wochen nach Randomisierung unter alleinigem Durvalumab 58,2 %, unter Durvalumab/Oleclumab 81,7 % und unter Durvalumab/Monalizumab 77,4 %.
PFS-Kurven trennten sich schnell und anhaltend
Die Kombinationen verbesserten das progressionsfreie Überleben deutlich. Das mediane PFS betrug mit Durvalumab 6,3 Monate, war bei Hinzunahme von Oleclumab noch nicht erreicht und bezifferte im Monalizumab-Arm 15,1 Monate (HR 0,44; 95%-KI 0,26–0,75 bzw. HR 0,65; 95%-KI 0,49–0,85). Die Kaplan-Meier-Kurven der Prüfregime trennten sich zwei bis vier Monate nach Randomisierung von jenen der Kontrolle. Sie blieben dauerhaft separiert, betonte der Onkologe.
Die Hinzunahme eines weiteren Antikörpers führte nicht zu mehr behandlungsassoziierten, insbesondere immunbedingten unerwünschten Ereignissen, auch nicht zu mehr Pneumonitiden. Lediglich Hautausschläge traten in den Prüfarmen häufiger auf als in der Kontrolle. Etwa 15–16 % der Patienten brachen in allen drei Armen die Konsolidierung wegen unerwünschter Ereignisse ab. Die Ergebnisse rechtfertigen insgesamt die Weiterentwicklung beider Kombinationen in Zulassungsstudien, schloss Prof. Martinez-Marti.
Quellen:
1. Antonia SJ et al. N Engl J Med 2017; 377: 1919-1929; DOI: 10.1056/NEJMoa1709937
2. Antonia SJ et al. N Engl J Med 2018; 379: 2342-2350; DOI: 10.1056/NEJMoa1809697
Martinez-Marti A. ESMO Congress 2021; Abstract LBA42
Kongressbericht: ESMO Congress 2021
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