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Lymearthritis infolge einer Borreliose?

Dass die „chronische“ Lymearthritis kein Phantom ist, zeigt eine Fallserie des Krankenhauses St. Josef in Wuppertal. Dort identifizierten Andreas Dormann und Kollegen unter den Patienten der vergangenen sechs Jahre neun mit unilateraler Gonitis und Borrelien-DNA im Gelenkpunktat. Alle erhielten eine leitliniengerechte Therapie mit Doxycyclin oder Ceftriaxon, aber nur drei waren danach beschwerdefrei.
Von den Übrigen wurden im weiteren Verlauf drei mit einer Radiosynoviorthese behandelt, zwei mit Sulfasalazin – ebenfalls erfolgreich. Sechs Personen entwickelten trotz antibakterieller Therapie rezidivierende Gelenkergüsse und einen protrahierten Verlauf im Sinne einer antibiotikarefraktären Lymearthritis. Nach einem Jahr waren acht Patienten symptomfrei, einer konnte nicht nachbeobachtet werden.
Serologie, Sono und Erregernachweis nötig
Um die Diagnose einer Lymearthritis stellen zu können, braucht es laut Professor Dr. Andreas Krause vom Immanuel Krankenhaus in Berlin neben dem Ausschluss von Differenzialdiagnosen (z.B. periphere Spondyloarthritis):
- einen serologischen Nachweis borrelienspezifischer IgG-Antikörper
- eine manifeste Arthritis (Arthralgie reicht nicht), v.a. im Bereich der Kniegelenke mit entsprechenden Befunden in Klinik, Sono, Punktat
- einen Direktnachweis des Erregers in der Kultur oder von Borrelien-DNA mittels PCR (wenn möglich)
Quelle: Deutscher Rheumatologiekongress 2020 – virtuell
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