Mammakarzinom: Mehr Orientierung bei der adjuvanten Chemotherapie

Birgit-Kristin Pohlmann

Die AGO Mamma sorgt mit modifizierten Empfehlungen für mehr Orientierung. Dabei wird die dosisdichte Therapie deutlich aufgewertet. Die AGO Mamma sorgt mit modifizierten Empfehlungen für mehr Orientierung. Dabei wird die dosisdichte Therapie deutlich aufgewertet. © fotolia/pololia

Die Empfehlungen zur adjuvanten Chemo wurden von der AGO Mamma deutlich präzisiert. Großen Einfluss hatten die aktuellen Daten einer großen Metaanalyse zur Dosisintensität der Chemotherapie beim HER2-negativen Mammakarzinom.

Die „Early Breast Cancer Trialists Collaborative Group“ hatte in einer großen Metaanalyse zur Dosisintensität bei etwa 34 000 Patientinnen mit frühem HER2-negativem Mammakarzinom pro­gnostische Vorteile für die dosisdichte (2-wöchentliche) Gabe von taxan-/anthrazyklinbasierten Regimen versus 3-wöchentlicher Gabe zeigen können. Zudem ergaben sich Vorteile für die zytotoxische Sequenztherapie (alle zwei Wochen) gegenüber der simultanen Gabe. Die AGO Mamma hat ihre Empfehlungen entsprechend modifiziert, berichtete Privatdozent Dr. Marc Thill, Agaplesion Markus Krankenhaus, Frankfurt.

Dosisdichte Therapie aufgewertet

„Wir haben uns davon verabschiedet, die dosisdichte und die dosisintensivierte Therapie in einen Topf zu werfen und unsere adjuvante Empfehlung von der Tumorlast abhängig zu machen“, so Dr. Thill. Für die adjuvante Therapie bei HR-positivem, HER2-negativem Mamma­karzinom und hohem Rückfallrisiko, wenn eine Chemotherapie-Indikation besteht, wurde eine Doppelplus-Bewertung vergeben für den Einsatz der dosisdichten Therapie unabhängig von der Tumorlast der Patientin.

Das Rückfallrisiko definiert sich nach der Tumorbiologie und nicht nach der Tumorlast, so Dr. Thill. Die dosisdichte Gabe wurde damit aufgewertet. Das gilt auch beim tripel-negativen frühen Brustkrebs (TNBC). Auch hier vergab die AGO Mamma ein Doppelplus.

Empfehlung zur dosisdichten Chemotherapie

Ist eine dosisdichte adjuvante Chemo indiziert, werden mehrere Regime jeweils mit Doppelplus (plus obligate G-CSF-Gabe) empfohlen:

  • Neu ist die dosisdichte Gabe von Epirubicin (90mg/m²)/Paclitaxel (175 mg/m²)/Cyclophosphamid (600 mg/m²), alle 2 Wochen.
  • Aufgewertet wurden diese drei se-quenziellen, dosisdichten Regime:
    - vier Zyklen Doxorubicin/Cyclophosphamid (alle 2 Wochen) gefolgt von 4 Zyklen Paclitaxel (alle 2 Wochen)
    - vier Zyklen Epirubicin/Cyclophosphamid (alle 2 Wochen) gefolgt von 4 Zyklen Paclitaxel (alle 2 Wochen)
    - vier Zyklen Epirubicin/Cyclophosphamid (alle 2 Wochen) gefolgt von 12 Zyklen Paclitaxel (wöchentlich)
  • Aufgewertet wurde das dosisdichte und dosiseskalierte Regime mit Epirubicin (150 mg/m²)/Paclitaxel (225 mg/m²)/Cyclophosphamid (2500 mg/m²), alle 2 Wochen.

Quelle: AGO Mamma State of the Art Meeting 2018

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Die AGO Mamma sorgt mit modifizierten Empfehlungen für mehr Orientierung. Dabei wird die dosisdichte Therapie deutlich aufgewertet. Die AGO Mamma sorgt mit modifizierten Empfehlungen für mehr Orientierung. Dabei wird die dosisdichte Therapie deutlich aufgewertet. © fotolia/pololia