CDK4/6-Inhibition auch für junge Frauen vorteilhaft

Birgit-Kristin Pohlmann

Die CDK4/6-Inhibitoren gelten in Kombination mit der endokrinen Therapie als neuer Standard. Die CDK4/6-Inhibitoren gelten in Kombination mit der endokrinen Therapie als neuer Standard. © iStock/mkurtbas

Der CDK4/6-Inhibitor Ribociclib bestätigt in der randomisierten Phase-III-Studie MONALEESA-7 die hohe Effektivität der Substanzgruppe auch bei jungen Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem und HER2-negativem fortgeschrittenem (HR+/HER2-) Mammakarzinom.

Die CDK4/6-Inhibitoren gelten in Kombination mit der endokrinen Therapie als neuer Standard für die endokrine Erstlinientherapie postmenopausaler Patientinnen mit HR-positivem/HER2-negativem fortgeschrittenem bzw. metastasiertem Mammakarzinom. Die Empfehlung der AGO Mamma basiert auf mehreren Phase-III-Studien, in denen mehrheitlich postmenopausale Patientinnen randomisiert wurden.

Die MONALEESA-7 ist die erste Phase-III-Studie, die speziell auf prä- und perimenopausale Patientinnen mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom fokussiert und damit die notwendige statistische Power hat, um den Stellenwert der CDK4/6-Hemmer bei dieser Patientinnengruppe zu bewerten, erläuterte Professor Dr. Debasish Tripathy, MD Anderson Cancer Center, Houston.

Fazit: potenzielle neue Therapieoption

Die placebokontrollierte MONALEESA-7-Studie bestätigt, dass Ribociclib sicher und effektiv sowohl mit Tamoxifen als auch einem nicht-steroidalen Aromatasehemmer plus Goserelin kombiniert werden kann, so das Fazit von Prof. Tripathy. Beide Kombinationen seien eine potenzielle neue Therapieoption für prämenopausale Patientinnen mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom.

Signifikanter PFS-Vorteil auch für junge Patientinnen

Insgesamt wurden 672 prä- bzw. perimenopausale Patientinnen randomisiert, die für die fortgeschrittene Erkrankung noch keine endokrine Behandlung und maximal eine Chemotherapie erhalten hatten. Alle 672 Patientinnen erhielten eine endokrine Standardtherapie mit Tamoxifen oder einem nicht-steroidalen Aromatasehemmer – Letrozol bzw. Anastrozol – plus dem GnRH-Analogon Goserelin. Im experimentellen Arm erhielten die Patientinnen zusätzlich den CDK4/6-Inhibitor Ribociclib. Primärer Studienendpunkt war das mediane progressionsfreie Überleben (PFS). Laut Prüfarzt-Auswertung verlängerte die zusätzliche Ribociclib-Gabe das PFS statistisch signifikant um gut zehn Monate auf fast zwei Jahre (23,8 vs. 13,0 Monate; HR 0,553; p = 0,0000000983). Ein unabhängiges Expertengremium (ICR: independent review committee) bestätigte das PFS-Ergebnis – laut IRC-Auswertung war das mediane PFS zum Auswertungszeitpunkt im Ribociclib-Arm noch nicht erreicht und betrug im Kontrollarm 11,1 Monate (HR 0,427). Der PFS-Vorteil bestätigte sich laut Prof. Tripathy sehr konsistent auch in den untersuchten Subgruppen – unter anderem unabhängig davon, ob Ribociclib mit Tamoxifen (HR 0,585) oder einem Aromatasehemmer (HR 0,569) kombiniert wurde, sowie unabhängig vom Metastasenmuster oder der Vorbehandlung.

Neutropenie sicher handhabbar

Signifikante Vorteile zeigten sich auch bei der objektiven Ansprechrate und zwar sowohl für alle Patientinnen (40,9 vs. 29,7 %; p = 0,00098) als auch für jene mit messbarer Erkrankung (50,9 vs. 36,4 %; p = 0,000317). Dosisreduktionen sowie Dosisunterbrechungen waren jeweils im Ribociclib-Arm häufiger. Hauptnebenwirkung war erwartungsgemäß die Neutropenie (alle Grade: 75,8 vs. 7,7 %), die nach den Worten von Prof. Tripathy handhabbar und in der Regel asymptomatisch war. Die Rate der nicht-hämatologischen Nebenwirkungen war nicht substanziell erhöht. Ausdruck der insgesamt guten Verträglichkeit seien die deutlichen Vorteile im Rahmen der Lebensqualitätsanalyse. Die mediane Dauer bis es laut Aussage der Patientinnen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität kam, war im Ribociclib-Arm zum Auswertungszeitpunkt noch nicht erreicht und betrug im Kontrollarm 21,2 Monate. Der Unterschied, so Prof. Tripathy, ist bereits jetzt signifikant (p = 0,004). 

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Die CDK4/6-Inhibitoren gelten in Kombination mit der endokrinen Therapie als neuer Standard. Die CDK4/6-Inhibitoren gelten in Kombination mit der endokrinen Therapie als neuer Standard. © iStock/mkurtbas