Morscher Darm treibt Entzündung an

Das ergaben Untersuchungen der Kolonbiopsate von 20 RA-Patienten und Kontrollen, deren Resultate in einem Poster präsentiert wurden. 

Als Zeichen einer gesteigerten Permeabilität fand man im Kolon­epithel der Kranken immunhistochemisch signifikant weniger ZO-1-tight-junction-Protein als bei den Gesunden. Außerdem ließen sich bei nicht mit DMARD behandelten Patienten für Zonulin – ein Marker der Darmpermeabilität – zu hohe Serumspiegel nachweisen. Ebenfalls erhöht waren bei ihnen lipopolysaccharidbindendes Protein (LBP) und CD14s, beides Indikatoren für die mikrobielle Translokation.  

Sowohl Zonulin als auch LBP und CD14s korrelierten signifikant mit dem DAS28. Nach der Behandlung mit DMARD fielen bei den Respondern LBP und CD14s signifikant ab, begleitet von einem Rückgang des DAS28. 

Darmflora beeinflussen, Teufelskreis durchbrechen

Aufgrund dieser Ergebnisse gehen die Posterautoren auch bei der rheumatoiden Arthritis von einer erhöhten Permeabilität der Darmschleimhaut aus, die entscheidend zur Inflammation beiträgt. Eine Verbesserung der Darmflora durch Nahrung oder Probiotika könne den inflammatorischen Teufelskreis unterbrechen.

Kongressbericht: EULAR 2021 Virtual Congress