
Mukoviszidose: Sputuminduktion besser als tiefer Rachenabstrich

Vor allem sehr junge Mukoviszidosepatienten sind oft nicht in der Lage, Sputum abzuhusten. Speziell bei ihnen ist es jedoch wichtig, regelmäßig Material aus den unteren Atemwegen für die mikrobiologische Untersuchung zu gewinnen.
Meist erfolgt die Probenahme mithilfe tiefer Rachenabstriche, sogenannter Hustenabstriche. Goldstandard ist allerdings die bronchoalveoläre Lavage (BAL). Angesichts ihrer Invasivität ist sie aber in der Regel Kindern mit unzureichendem Therapieansprechen oder unklaren Befunden in der oropharyngealen bakteriologischen Kultur vorbehalten.
Ein weiteres Verfahren zur Keimdiagnostik stellt die Sputuminduktion dar. Hierbei inhalieren die Patienten zunächst über mehrere Minuten eine hypertone Kochsalzlösung, eventuell in Kombination mit physiotherapeutischen Maßnahmen. Die Sputumprobe wird anschließend durch Expektoration oder Absaugen gewonnen.
Die Effektivität dieses Verfahrens konnten britische Forscher in einem Kollektiv von 124 Mukoviszidosepatienten im Alter zwischen sechs Monaten und 18 Jahren nachweisen: Bezüglich der Erregerdetektion war die Sputuminduktion dem tiefen Rachenabstrich deutlich überlegen und den verschiedenen BAL-Techniken (Ein-, Zwei- bzw. Sechs-Lappen-Technik) ebenbürtig.
Die Sputuminduktion ist ein einfach durchzuführendes, gut verträgliches und erfolgreiches Instrument zur Probengewinnung, lautet das Fazit der Studienautoren. Würde sie regelmäßig eingesetzt, wäre ein Großteil der Bronchoskopien vermeidbar. Zur Gewinnung von Sekret aus den tiefen Atemwegen bei Kindern mit zystischer Fibrose schlagen die Wissenschaftler eine Kombination von Sputuminduktion und Sechs-Lappen-BAL vor.
Quelle: Ronchetti K et al. Lancet Respir Med 2018; 6: 461-471
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