Nachtschicht stört die DNA-Reparatur

Ein Team um Dr. Parveen Bhatti vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle hatte bereits in einer vorangegangenen Studie mit 223 Schichtarbeitern Hinweise auf eine verminderte Kapazität zur Reparatur von Zellschäden gefunden. Während des Tagschlafes wurde deutlich weniger 8-OH-dG (8-Hydroxydesoxyguanosin) im Urin ausgeschieden als im nächtlichen Schlaf. Bei dem Nukleosid handelt es sich um ein Nebenprodukt der DNA-Reparatur. Die reduzierte Ausscheidung führten die Autoren auf die niedrigeren Melatoninspiegel während des Tagschlafes zurück.
Um dies zu untermauern, werteten die Kollegen jetzt noch einmal eingelagerte Urinproben von 50 Schichtarbeitern aus, bei denen die größten Unterschiede zwischen den Melatonin-Konzentrationen bei Nachtarbeit und Nachtschlaf gefunden worden waren. Dabei zeigte sich, dass die 8-OH-dG-Spiegel im Urin während der Schicht um 20 % niedriger waren als während des normalen Nachtschlafes.
Karzinogenen Schäden mit Supplementation vorbeugen?
Die Ergebnisse der Observationsstudie deuten darauf hin, dass Nachtarbeiter aufgrund der niedrigen Melatoninspiegel eine deutlich reduzierte Kapazität zur DNA-Reparatur aufweisen. Falls sich das in weiteren Untersuchungen bestätigt, sollte eruiert werden, ob man möglicherweise drohenden karzinogenen Schäden mit einer Melatonin-Supplementation gegensteuern kann, schreiben die Autoren.
Quelle: Bhatti P et al. 2017; online first
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