Neue Regime für Induktion und Konsolidierung sollen das Outcome weiter verbessern

DGHO 2024 Dr. Miriam Sonnet

Die ASCT bleibt der Standard für das Multiple Myelom, während Antikörper frühere Therapieoptionen erweitern. Die ASCT bleibt der Standard für das Multiple Myelom, während Antikörper frühere Therapieoptionen erweitern. © Svetlana – stock.adobe.com

Die ASCT ist nach wie vor ein Standard für die Therapie des Multiplen Myeloms. (Bispezifische) Antikörper rücken in frühere Linien vor und geben den Patient:innen die Chance auf eine bessere Prognose.

Die Prognose von Patient:innen mit Multiplem Myelom nach einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT) hat sich seit den 1990er-Jahren enorm verbessert, erläuterte Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Universitätsklinikum Heidelberg. Mittlerweile stünde eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung, die man vor und nach der Transplantation geben kann.

Es stelle sich die Frage, ob man eine Transplantation in Zukunft überhaupt noch benötige. Kurz und knapp: „Ich denke schon“, sagte Prof. Goldschmidt. Ärzt:innen adressierten die Frage nach der Notwendigkeit der ASCT unter anderem in der Phase-2-Studie FORTE. Darin wurden transplantationsgeeignete Erkrankte bis zu 65 Jahren mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom 1:1:1 randomisiert zu:

  • vier Zyklen Carfilzomib, Cyclophosphamid und Dexamethason (KCd), ASCT, vier weiteren Zyklen KCd 
  • vier Zyklen Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd), ASCT, vier weiteren Zyklen KRd 
  • KRd für zwölf Zyklen

Nach einer zweiten Randomisierung erhielten die Teilnehmenden entweder eine KR- oder eine R-Erhaltung.

Im KRd-Arm verlängerte sich das progressionsfreie Überleben gegenüber der Gruppe ohne Transplantation signifikant. „Hinsichtlich des PFS ist weiterhin die Transplantation ein Standard“, so der Onkologe. Dementsprechend empfehlen internationale Richtlinien weiter die ASCT.

Die GMMG untersuchte andererseits in der HD7-Studie 1:1 randomisiert zwei Induktionsregime bei transplantationsgeeigneten Personen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom:

  • Isatuximab/Lenalidomid/Bortezomib/Dexamethason (Isa-RVd), ASCT 
  • RVd, ASCT

Im Anschluss erfolgte eine zweite Randomisierung zur Erhaltungstherapie mit Isa + R oder alleinigem Lenalidomid. 

Steigerung der MRD-Negativität

Im Prüfarm konnte die MRD-Negativitätsrate zum Ende der Induktion auf 50,1 % gesteigert werden (vs. 35,6 % in der Kontrolle; OR 1,83; 95%-KI 1,34–2,51; p < 0,001). Es ist das erste Regime, mit dem ein solcher Fortschritt in einer Phase-3-Studie gelang. Erst kürzlich wurden neue Daten bekannt gegeben: Die Vierfachkombination verlängerte auch das progressionsfreie Überleben der Patient:innen.

Aktuell stehen neue Studien zu verschiedenen Immuntherapien auf dem Plan. Gegenstand von GMMG-HD-10 ist unter anderem eine Vierfach- oder Fünffach-Induktionstherapie, die einen bispezifischen Antikörper enthält. Geprüft wird Teclistamab-Daratumumab(D)Rd mit oder ohne Bortezomib, jeweils gefolgt von ASCT und Erhaltungstherapie.

Quellen:
Goldschmidt H. DGHO-Jahrestagung 2024; Vortrag V207

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