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Patienten mit mCRC haben unter Lefitolimod das Nachsehen

In Deutschland wird die Deeskalationsstrategie beim metastasierten Kolorektalkarzinom (mCRC) im Sinne einer Erhaltungstherapie grundsätzlich favorisiert, erläuterte Professor Dr. Dirk Arnold, Asklepios Klinik Altona, Hamburg. Es gehe darum, die stabile Erkrankungsphase möglichst lange zu erhalten, ohne die Patienten mit einer intensiven Behandlung zu belasten.
Die Überlegung, die Immuntherapie für eine effektive Erhaltung zu nutzen, hat sich bislang nicht als wirksam erwiesen. In der randomisierten Phase-3-Studie IMPALA wurde daher Lefitolimod, ein Agonist des Toll-like-Rezeptors 9 (TLR9), geprüft. In präklinischen Untersuchungen konnte dieser das angeborene sowie das adaptive Immunsystem stimulieren.
Immuntherapeutikum gegen Standard of Care
Lefitolimod wurde in der IMPALA-Studie als Erhaltungstherapie bei Patienten mit mCRC und objektiver Remission nach beliebiger Standard-Erstlinie eingesetzt. Im Kontrollarm erhielten die Patienten einen Standard of Care (SOC) nach Maßgabe der genannten Optionen:
- Therapiepause,
- Fortführung der Erstlinie oder
- Deeskalation.
Die Therapieentscheidung oblag dem behandelnden Arzt. Bei Progression folgte in beiden Studienarmen eine Re-Induktion der Erstlinie. Bei erneutem Progress wurden die Patienten auf eine Zweitlinientherapie umgestellt.
Für die europaweite Studie wurden 549 Patienten randomisiert. Beide Studienarme waren gut balanciert. Primärer Studienendpunkt war das Gesamtüberleben ab Randomisierung, was laut dem Referenten eine „starke Vorgabe“ ist.
Tatsächlich wurde der primäre Studienendpunkt nach 365 Ereignissen nicht erreicht. Die mediane Überlebenszeit der Intent-to-treat-Population betrug 22,0 Monate vs. 21,9 Monate im Kontrollarm (HR 1,12; p = 0,2765). Beim medianen progressionsfreien Überleben war die Kontrolle sogar im Vorteil (HR 2,27; p < 0,0001). Dieser Benefit bestätigte sich nach der Re-Induktionsphase (HR 1,572; p = 0,0007).
Eine sekundäre Analyse zu den unterschiedlichen Strategien im Kontrollarm rückte v.a. die Deeskalation in ein gutes Licht. „Unabhängig von der eingesetzten Substanz war die Deeskalation, die wir seit Jahren in Deutschland als Standard favorisieren, das beste therapeutische Vorgehen für Patienten mit mCRC und stabiler Remission nach Erstlinientherapie“, so Prof. Arnold. Mit Blick auf eine mögliche Weiterentwicklung sieht er das Potenzial von Lefitolimod in einer Kombination mit der Immuntherapie.
Quelle: Deutscher Krebskongress 2020
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