
Cartoon Medizin und Markt
Phytotherapeutika und Hausmittel können Husten effektiv lindern

Jahr für Jahr erkranken ca. 4 % aller Erwachsenen an einer akuten Bronchitis. Meist ist die Entzündung durch die üblichen Adeno-, Rhino, Paramyxo- oder auch Influenzaviren bedingt. Bakterielle Infektionen machen nur ca. 5–10 % dieser Erkrankungen aus, sagte Professor Dr. Heinrich Worth, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie vom Facharztforum Fürth.
Meist beginnt es mit den typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Kratzen im Hals. Dann kommt es zum trockenen Husten, der im Verlauf produktiv werden und einen viskösen grau-weißen Auswurf zutage fördern kann. In der Regel dauert das bis zu drei Wochen. Bleibt der akute Husten trocken, ist das Ganze meist schon nach acht bis zehn Tagen ausgestanden. Aber auch subakute Formen mit bis zu achtwöchigem Verlauf sind möglich.
Zum Arzt gehen sollten Patienten, wenn der Husten länger als acht Wochen anhält oder wenn Fieber hinzukommt. Das gilt vor allem bei einem erneuten Temperaturanstieg nach fieberfreier Phase. Alarmierend und sofort abklärungsbedürftig sind darüber hinaus ein starkes Krankheitsgefühl und Schüttelfrost, Blut im Sputum und Atemnot.
Eine spezifische Labordiagnostik oder mikrobiologische Untersuchung ist bei akuter Bronchitis in der Regel nicht notwendig. Es sei denn, eines der folgenden Warnzeichen tritt auf:
- Hämoptoe
- Thoraxschmerz
- Atemnot
- hohes Fieber
- Aufenthalt in Ländern mit hoher Tuberkuloseprävalenz oder Kontakt mit Tuberkulosekranken
- anamnestisch bekannte Malignome
- Immundefizienz oder Immunsuppression
- starkes Rauchen
Dauert der Husten länger als acht Wochen an, sollte nach auslösenden Umweltfaktoren oder Grunderkrankungen wie Asthma, Sinusitis, COPD oder Pertussis gesucht werden. Lässt sich das alles ausschließen, hat man es mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem postinfektiösen Husten, mit postviraler Rhinosinusitis oder einer infekt-induzierten bronchialen Hyperreagibilität zu tun.
Die Therapie erfolgt rein symptomatisch
Antibiotika sind bei der unkomplizierten Bronchitis in der Regel nicht indiziert. Die Therapie erfolgt rein symptomatisch, wobei pflanzliche Arzneimittel einen hohen Stellenwert haben. Insbesondere zum Schleimlösen und um den Reizhusten zu stillen, können Phytopharmaka eingesetzt werden, wie Prof. Worth am Beispiel von 1,8-Cineol erläuterte. Für den Eukalyptus-Inhaltsstoff wurde in einer randomisierten kontrollierten Studie an 121 Patienten mit akuter Bronchitis gezeigt, dass sich binnen vier Tagen die Hustenfrequenz und die Symptomatik deutlicher besserten als unter Placebo.
Auch Hausmittel wie warme Brustwickel und Dampfbäder können den Husten lindern, wie der Referent weiter erläuterte. Bei Verwendung von frischer Kamille ist bei Allergikern wegen möglicher Asthmaanfälle Vorsicht geboten. Zentral wirksame Hustenblocker wie Codein sollte man dagegen behutsam verordnen, etwa bei nächtlichem quälendem Reizhusten. Keinesfalls sollten diese Medikamente länger als vier Wochen eingesetzt werden.
Interesse an CME-Fortbildung mit Medical Tribune?
www.medical-tribune.de/fortbildung oder per E-Mail:
veranstaltung@medical-tribune.de
Quelle: Medical Tribune Fortbildung kompakt Allgemeinmedizin/Innere Medizin am 29.08.2020 in Berlin, unterstützt von MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).