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PI3K-Inhibitor Copanlisib verbessert PFS

Indolente Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) sind in aller Regel nicht heilbar, sondern rezidivieren und werden meist refraktär. Häufig erhalten Patienten mit wiederkehrender Erkrankung Rituximab. PI3K-Inhibitoren stellen eine weitere Behandlungsoption dar – allerdings gehen sowohl Monotherapie als auch Kombinationsstrategien teilweise mit schweren Nebenwirkungen einher. Kollegen um Dr. Matthew J. Matasar vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York testeten mit Copanlisib eine neue Substanz.
In die an 186 Zentren global durchgeführte Phase-3-Studie CHRONOS-3 wurden 458 Personen mit rezidivierten indolenten NHL eingeschlossen. Sie erhielten 2:1 randomisiert Rituximab plus Copanlisib – 60 mg als i.v. Infusion an den Tagen 1, 8 und 15 eines vierwöchigen Zyklus – oder plus Placebo.
Das mediane progressionsfreie Überleben war mit 21,5 Monaten im Prüfarm signifikant länger als in der Kontrolle mit 13,8 Monaten (HR 0,52; p < 0,0001). Die Forscher beobachteten eine ähnliche Wirksamkeit in den untersuchten Subgruppen follikuläres Lymphom (HR 0,58; p = 0,0014), andere indolente NHL (HR 0,44; p < 0,0001), Marginalzonen-Lymphom (HR 0,48; p = 0,012), kleinzelliges lymphozytisches Lymphom (HR 0,24; p < 0,0001) und lymphoplasmozytisches Lymphom (HR 0,44; p = 0,054).
Viel häufiger Hypertonien und Hyperglykämien
In Bezug auf Nebenwirkungen von mindestens Grad 3 litten die Teilnehmer im Prüfarm vs. Kontrolle am häufigsten unter Hyperglykämie (56 % vs. 8 %) und Hypertonus (40 % vs. 9 %). Schwere auf die Behandlung zurückzuführende Nebenwirkungen registrierten die Autoren bei 47 % vs. 18 % der Patienten. Einen Todesfall aufgrund einer Pneumonitis in der Interventionsgruppe erachteten die Forscher als therapiebedingt. Copanlisib sei der erste PI3K-Inhibitor, der sicher mit Rituximab kombiniert werden kann und bei Erkrankten mit rezidivierten indolenten NHL die Wirksamkeit des CD20-Antikörpers verstärkt.
Quelle: Matasar MJ et al. Lancet Oncol 2021; 22: 678-689; DOI: 10.1016/S1470-2045(21)00145-5
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