PI3K-Inhibitor Copanlisib verbessert PFS

Josef Gulden

PI3K-Inhibitoren wie Copanlisib können durchaus eine gute Option bei der Behandlung indolenter Non-Hodgkin-Lymphome darstellen. PI3K-Inhibitoren wie Copanlisib können durchaus eine gute Option bei der Behandlung indolenter Non-Hodgkin-Lymphome darstellen. © iStock/jarun011

Die Therapie mit PI3K-Inhibitoren ist bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen zwar effektiv, allerdings stellte die Sicherheit bisher ein Problem dar. Das ändert sich möglicherweise mit Copanlisib: Die Substanz verlängert laut den Daten der CHRONOS-3-Studie in Kombination mit Rituximab das PFS verglichen mit alleinigem Rituximab - bei gleichzeitig akzeptablen Nebenwirkungen.

Indolente Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) sind in aller Regel nicht heilbar, sondern rezidivieren und werden meist refraktär. Häufig erhalten Patienten mit wiederkehrender Erkrankung Rituximab. PI3K-Inhibitoren stellen eine weitere Behandlungsoption dar – allerdings gehen sowohl Monotherapie als auch Kombinationsstrategien teilweise mit schweren Nebenwirkungen einher. Kollegen um Dr. Matthew J. ­Matasar vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York testeten mit Copanlisib eine neue Substanz.

In die an 186 Zentren global durchgeführte Phase-3-Studie CHRONOS-3 wurden 458 Personen mit rezidivierten indolenten NHL eingeschlossen. Sie erhielten 2:1 randomisiert Rituximab plus Copanlisib – 60 mg als i.v. Infusion an den Tagen 1, 8 und 15 eines vierwöchigen Zyklus – oder plus Placebo.

Das mediane progressionsfreie Überleben war mit 21,5 Monaten im Prüfarm signifikant länger als in der Kontrolle mit 13,8 Monaten (HR 0,52; p < 0,0001). Die Forscher be­obachteten eine ähnliche Wirksamkeit in den untersuchten Subgruppen follikuläres Lymphom (HR 0,58; p = 0,0014), andere indolente NHL (HR 0,44; p < 0,0001), Marginalzonen-Lymphom (HR 0,48; p = 0,012), kleinzelliges lymphozytisches Lymphom (HR 0,24; p < 0,0001) und lymphoplasmozytisches Lymphom (HR 0,44; p = 0,054).

Viel häufiger Hypertonien und Hyperglykämien

In Bezug auf Nebenwirkungen von mindestens Grad 3 litten die Teilnehmer im Prüfarm vs. Kontrolle am häufigsten unter Hyperglykämie (56 % vs. 8 %) und Hypertonus (40 % vs. 9  %). Schwere auf die Behandlung zurückzuführende Nebenwirkungen registrierten die Autoren bei 47 % vs. 18 % der Patienten. Einen Todesfall aufgrund einer Pneumonitis in der Interventionsgruppe erachteten die Forscher als therapiebedingt. Copanlisib sei der erste PI3K-Inhibitor, der sicher mit Rituximab kombiniert werden kann und bei Erkrankten mit rezidivierten indolenten NHL die Wirksamkeit des CD20-Antikörpers verstärkt.

Quelle: Matasar MJ et al. Lancet Oncol 2021; 22: 678-689; DOI: 10.1016/S1470-2045(21)00145-5

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


PI3K-Inhibitoren wie Copanlisib können durchaus eine gute Option bei der Behandlung indolenter Non-Hodgkin-Lymphome darstellen. PI3K-Inhibitoren wie Copanlisib können durchaus eine gute Option bei der Behandlung indolenter Non-Hodgkin-Lymphome darstellen. © iStock/jarun011