Pneumothorax: Monaldi entlastet im Notfall, ansonsten punktet Bülau
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Die wichtigsten Indikationen für die Anlage einer Thoraxdrainage sind (Spannungs-)Pneumothorax, Hämato- oder Chylothorax, Pleuraempyem und -erguss sowie die Versorgung nach thoraxchirurgischen Eingriffen. Standardmäßig kommt eine Bülau-Drainage zum Einsatz, platziert in Höhe des 3. bis 5. Interkostalraums in der vorderen bis mittleren Axillarlinie. Nur der notfallmäßigen Therapie des Pneumothorax dient die Monaldi-Drainage mit Zugang im 2. bis 3. Interkostalraum in der Medioclavikularlinie.
Gibt es Kontraindikationen?
- Hautinfektionen
- Gerinnungsstörungen
- Lungenemphysem
- Adhäsionen nach operativen Eingriffen
Röntgen in zwei Ebenen prüft die Lage der Drainage
Die Anlage einer Thoraxdrainage geschieht unter sterilen Bedingungen. Vor der Punktion der Pleura parietalis unter Aspiration infiltriert man sie mit einem Lokalanästhetikum, da sie als einziger Pleuraanteil über sensible Nervenendigungen verfügt. Über den Punktionskanal lassen sich bereits Luft oder Sekret aspirieren. Danach wird über eine 1,5 bis 2 cm große Hautinzision parallel zur Rippe ein Kanal präpariert, über den die Drainage ins Innere gelangt.Wichtige Komplikationen der Thoraxdrainage
- Schmerzen durch Irritation von Interkostalnerven
- Verletzung von Interkostalarterie oder Lungenparenchym
- Reexpansionsödem bei zu schneller Entlastung
- Infektionen
- subkutanes Emphysem
- Verletzungen von Milz, Leber, Aorta oder Herz bei fehlerhafter Anlage
Vor dem „Zug“ muss sich die Lunge komplett entfalten
Nach einem Pneumothorax kommt die Entfernung der Drainage erst infrage, wenn die Lunge völlig entfaltet ist und keine Luft mehr entweicht. Wurden Flüssigkeiten abgeleitet, kann man die Drainage ziehen sobald das drainierte Volumen bei entfalteter Lunge und klinisch stabilem Patienten auf unter 200 ml in 24 Stunden abgenommen hat. Der Zug der Drainage erfolgt in maximaler Exspiration des Patienten. Am Folgetag muss er dann noch mal ins Röntgen, um einen Pneumothorax oder Resterguss auszuschließen.Quelle Text und Abb.: Frick AE, Leschber G. internist prax 2017; 58: 389-396, © Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
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