Psychotherapie gegen chronische Schmerzen

Dr. Barbara Kreutzkamp

Die dauerhaften Schmerzen gehen auch an die Psyche. Die dauerhaften Schmerzen gehen auch an die Psyche. © fotolia/seventyfour

Die Psychotherapie ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung chronischer Schmerzen. Neben der kognitiven Verhaltenstherapie erzielt die neuere Methode der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion ebenfalls gute Erfolge.

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist die am häufigsten eingesetzte psychotherapeutische Maßnahme bei Patienten mit chronischen Schmerzen. Ziel der KVT ist es, den Betroffenen einen gedanklich flexibleren Umgang mit ihren Problemen zu ermöglichen und negative Vorstellungen in Bezug auf das Schmerzgeschehen abzubauen. Als Alternative bietet sich die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR, mindfulness-based stress reduction) an, die auf das bewusste und wertfreie Erleben des Augenblicks und speziell der körperlichen Prozesse fokussiert und den Patienten dadurch ebenfalls zu einem entspannteren Umgang mit Schmerzen anleiten möchte.

In einer Übersichtsarbeit mit 21 Studien verglich ein kanadisches Autorenteam die Wirksamkeit von KVT und MBSR bei 1981 Patienten mit chronischen Schmerzen. In den Untersuchungen waren KVT und MBSR direkt gegeneinander oder jeweils gegen eine neutrale Kontrolle untersucht worden.

Wahl der Therapie richtet sich nach individuellen Präferenzen

Unterschiede in der Effektivität beider Methoden bestehen bei den Endpunkten körperliche Leistungsfähigkeit, Schmerzintensität und Depressionen prinzipiell nicht, beide Verfahren sind einer Kontrollintervention jeweils überlegen. Allerdings liefert der Vergleich bisher keine Hinweise auf Vor- oder Nachteile der beiden Verfahren bei bestimmten Patienten. Die Wahl der Therapieform richtet sich deshalb derzeit am ehesten nach den Präferenzen von Patient und Therapeut.

Quelle: Khoo EL et al. Evid Based Mental Health 2019; 22: 26-35

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