Salbe lässt oberflächliche Basaliome verschwinden: Immunmodulator wirkt auch bei weißem Hautkrebs

Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung nimmt die Zahl der Basalzellkarzinome um 10 % pro Jahr zu. Als Goldstandard in der Therapie gilt bisher die frühzeitige operative Entfernung. Wissenschaftler von der Universität Nottingham untersuchten nun, ob sich oberflächliche Basaliome mit niedrigem Risiko auch mit Imiquimod-Creme erfolgreich behandeln lassen. Dieser Wirkstoff verstärkt die lokale Immunantwort.

Nach fünf Jahren liegt die Erfolgsquote bei rund 83 %

In ihre randomisierte kontrollierte Studie schlossen sie 501 Patienten mit oberflächlichem Niedrigrisiko-Basaliom ein. Eine erste Auswertung nach drei Jahren zeigte eine Erfolgsquote von 83,6 % bei Patienten mit Imiquimod-Applikation im Vergleich zu 98,4 % nach dem traditionellen Eingriff.

Die Abschlussergebnisse nach insgesamt 5-jähriger Verlaufskontrolle konnten jetzt diesen Eindruck mit vergleichbaren Werten (82,5 % vs. 97,7 %) bestätigen. Die Ansprechrate für den Immunaktivator lag zwar niedriger als nach der Operation. Dennoch dürfte die topische Therapie für viele Patienten eine gute Alternative darstellen, da sie beim Hausarzt durchführbar ist, so Professor Dr. Hywel Williams von der University of Nottingham Medical School in einer begleitenden Pressemitteilung.

Therapie des Basalioms künftig beim Hausarzt?

Außerdem lassen die Langzeitdaten vermuten, dass eine erfolgreiche topische Behandlung im ersten Jahr ein späteres Rezidiv unwahrscheinlich macht. Möglicherweise bleibt die einmal in Gang gesetzte Immunantwort dauerhaft aufrechterhalten.

Die Experten hoffen aufgrund der Studienergebnisse, dass künftig mehr histologisch gesicherte superfizielle Basaliome mit Imiquimod-Creme geheilt werden. Einer chirurgischen Resektion müssten sich dann nur noch Patienten unterziehen, bei denen die Salben-Behandlung nicht anschlägt.

Quellen: Aus der Fachliteratur
Williams HC et al. J Invest Dermatol 2016; online first