Subakuter Husten erfordert in der Regel keine weitere Diagnostik

Dr. Dorothea Ranft

Nicht jeder Husten endet auch mit der Erkältungsphase. Nicht jeder Husten endet auch mit der Erkältungsphase. © iStock/LightFieldStudios

Es liegt durchaus im Bereich des Normalen, wenn Ihr Patient nach einem Atemwegsinfekt mehrere Wochen an einem hartnäckigen Husten herumlaboriert. Bestimmte Alarmzeichen sollten Sie aber aufmerken lassen.

Ein neu aufgetretener Husten, der zwei bis acht Wochen anhält, wird als subakuter Husten bezeichnet. Diese relativ neue Kategorie schließt eine wichtige Lücke in der Klassifikation. Schließlich klingt nicht jeder postinfektiöse Husten innerhalb von 14 Tagen ab. Auch die Diagnostik vereinfacht sich: Bei fehlenden Alarmzeichen (s. Kasten) darf man mit der weiteren Abklärung der Symptome bis zu acht Wochen warten.

Alarmsymptome

Beim subakuten Husten kann ohne weitere Diagnostik abgewartet werden. Es sei denn, es liegt eines oder mehrere dieser Alarmzeichen vor:
  • Hämoptoe (Lungenembolie etc.)
  • Ruhedyspnoe, Zyanose
  • Heiserkeit
  • Pneumonie- oder Tbc-Verdacht
  • Fieber ≥ 38,5 °C
  • Malignom
  • Herzinsuffizienz
  • starker Raucher (≥ 35 Packungsjahre)
  • Intoxikation durch inhalative Noxen

Grundlage der Diagnostik ist eine gründliche Anamnese nebst klinischer Untersuchung. Wenn keine besorgniserregenden Befunde vorliegen, gilt es nach störenden Umweltfaktoren zu fahnden. Auch Ex­azerbationen von Asthma und COPD kommen als Ursache des subakuten Hustens infrage. Von einem postinfektiösen Husten darf man erst sprechen, wenn sich alle diese Ursachen ausschließen lassen. Zu den häufigsten Auslösern des subakuten Hustens zählen virale Erkrankungen, ausgelöst durch Adenoviren, das Respiratorische Synzytial-Virus, Influenzaviren oder andere.

Makrolidantibiotika nur in der exsudativen Phase wirksam

Eine wichtige Rolle spielt auch das Bakterium Bordetella pertussis, das zu einer fieberhaften akuten Infektion vor allem bei (ungeimpften) Kindern führt. Da im Laufe des Lebens der Impfschutz verloren gehen kann, trifft die Infektion auch Ältere. Typisch ist dann ein chronischer Husten ohne akute Infektphase. Pertussisverdächtig sind erwachsene Patienten, die beim Husten erbrechen. Als Therapeutika der Wahl gelten Makrolidantibiotika, die aber nur in der akuten exsudativen Phase der Infektion (bis zu zehn Tage) wirken. Auch Infektionen mit Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia pneumophila hinterlassen häufig einen subakuten Husten, schreiben die Leitlinienautoren um Dr. Peter­ Kardos vom Lungenzentrum Maingau in Frankfurt. Grundsätzlich sollte man Verdacht auf einen postinfektiösen Husten schöpfen, wenn dieser zwei bis drei Wochen nach einem akuten Infekt persis­tiert. Er dauert meist nicht länger als acht Wochen und verschwindet von selbst. Der Pathomechanismus des postinfektiösen Hustens ist nicht vollständig geklärt. Möglicherweise sorgen Epithelschäden dafür, dass bestimmte Rezeptoren in der Bronchialschleimhaut freigelegt werden. Man weiß inzwischen, dass Infektionen unabhängig vom Erreger die bronchiale Reaktionsbereitschaft steigern und den Hustenreflex triggern. Häufig besteht eine Eosinophilie, während andere auf ein Asthma hindeutende Symptome fehlen.

Steroide wirken nur bei bronchialer Hyperreagibilität

Die Inhalation von Glukokortikoiden kann die Hustendauer verkürzen, wirkt aber nur bei Patienten mit infektbedingter bronchialer Hyperreagibilität. Zur Symptomlinderung eignen sich Phytotherapeutika, Dextromethorphan und Ambroxol. In randomisierten kontrollierten Studien haben diese zwar bisher nur bei akutem Husten positive Effekte gezeigt, können aber trotz des fehlenden Wirksamkeitsbelegs bei sub­akutem Husten verordnet werden, heißt es in der Leitlinie.

Quelle: S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten, AWMF-Register-Nr. 020-003, www.awmf.org

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Nicht jeder Husten endet auch mit der Erkältungsphase. Nicht jeder Husten endet auch mit der Erkältungsphase. © iStock/LightFieldStudios