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Thrombolyse kann sich auch noch neun Stunden nach dem Schlaganfall lohnen

Erhält ein Patient mit ischämischem Schlaganfall eine intravenöse Thrombolyse mit Alteplase in den ersten 4,5 Stunden nach Symptombeginn, hat er die besten Chancen auf ein gutes funktionelles Outcome. Wenn die Therapie innerhalb dieser Zeit startet, wird das einem von elf Patienten ein selbstständiges Leben nach dem Schlaganfall ermöglichen. Zusätzlich fällt die Mortalität um etwa 40 % geringer aus. Der positive Effekt ist allerdings stark zeitabhängig. Nach Symptombeginn sinkt alle 30 Minuten die Chance auf ein gutes Outcome um 15 %, berichtete Professor Dr. Martin Sitzer von der Klinik für Neurologie am Klinikum Herford.
Bildgebung löst Problem bei unklarem Symptombeginn
Einer von Fünfzehn profitiert von der späten Intervention
In einer aktuellen Metaanalyse dreier Studien konnte durch eine Thrombolyse im Zeitfenster von 4,5–9 Stunden bei 36 % der Patienten ein positives Ergebnis erzielt werden. In der Placebogruppe gelang dies nur bei 29 %. Das entspricht einer Number needed to treat von 15. Auch Patienten mit akuten zerebralen Durchblutungsstörungen der hinteren Zirkulation profitieren von der i.v.-Thrombolyse. Nach einer aktuellen Metaanalyse von Registerdaten und randomisierten Studien mit insgesamt 5146 Patienten wird bei ihnen das funktionelle Endergebnis gebessert. Mit diesen neuen Erkenntnissen sind die Algorithmen zur Thrombolyse-Entscheidung deutlich komplexer geworden, schloss der Neurologe. Größte Herausforderung für die Zukunft wird die konsequente, rasche Umsetzung im klinischen Alltag sein.Quelle: 11. Interdisziplinäres Update Gefäßmedizin
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