
Vor allem Chroniker profitieren von der Wahl des richtigen Antidiabetikums

Teilnehmende mussten weitgehend therapienaiv sein
Dieser Frage sind US-amerikanische Forschende in einer populationsbasierten Kohortenstudie nachgegangen. Sie griffen auf die Versichertendaten aus den Jahren 2013 bis 2022 zurück. Eingeschlossen wurden Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und Neuverordnung eines der zu untersuchenden Antidiabetika. Zusätzlich durften sie auch den jeweiligen Vergleichswirkstoff zuvor noch nicht erhalten haben. Die Studienpopulation wurde in drei Vergleichskohorten aufgeteilt:
- SGLT2- vs. DPP-4-Hemmer (778.908 Teilnehmende)
- GLP1-RA vs. DPP-4-Hemmer (729.820 Teilnehmende)
- SGLT2-Hemmer vs. GLP1-RA (873.460 Teilnehmende)
Die Analyse ergab, dass die Behandlung mit SGLT2-Hemmern mit einer geringeren Rate an Hyperkaliämien (definiert als Serumkaliumspiegel ≥ 5,5 mmol/l) verbunden war als die Behandlung mit DPP-4-Hemmern (Hazard Ratio, HR, 0,75) und GLP1-RA (HR 0,92). Der Vergleich zwischen GLP1-RA und DPP-4-Hemmern fiel zugunsten Ersterer aus (HR 0,79).
Das absolute Drei-Jahres-Risiko für die Entwicklung einer Hyperkaliämie war unter SGLT2-Hemmern um 2,4 % niedriger als unter DPP-4-Hemmern (4,6 % vs. 7,0 %) und um 1,2 % niedriger als unter GLP1-RA (5,7 % vs. 7,5 %). Im Vergleich zu DPP-4-Hemmern wiesen GLP1-RA ein um 1,8 % verringertes Risiko auf (4,7 % vs. 6,0 %).
Die Ergebnisse waren konsistent in allen Subgruppen. Am meisten profitierten Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz, chronischer Nierenerkrankung oder unter Therapie mit Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten vom verringerten Hyperkaliämierisiko unter SGLT-2-Hemmern und GLP1-RA. Da die Wirkung über alle Einzelsubstanzen der beiden Wirkstoffklassen beobachtet wurde, gehen das Autorenteam von einem Klasseneffekt aus.
Quelle: Fu EL et al. BMJ 2024; 385: e078483; DOI: 10.1136/bmj-2023-078483
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