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Was hilft besser bei schwerer Depression?

Der Einsatz der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) bei schweren depressiven Episoden ist umstritten. Alternativ bietet sich die medikamantöse Behandlung mit Ketamin an. Welcher der Methoden sollte man den Vorzug geben?
Antwort auf diese Frage erhoffte sich eine Gruppe um Dr. Vikas Menon vom Jawaharlal Institute of Postgraduate Medical Education and Research (JIPMER) in Puducherry durch die Auswertung verschiedener Studien zum Thema. Der Vergleich der beiden Verfahren erfolgte über das Ausmaß der Depression der Teilnehmer eine Woche nach Ende der Behandlung. Alles in allem fanden die Daten von 278 Patienten aus fünf Studien Eingang in diese Metaanalyse.
Die Auswertung blieb zunächst ohne statistisch relevantes Ergebnis. Erst als die Wissenschaftler drei Studien aufgrund von Ungenauigkeiten in Methodik und Reporting ausschlossen, ergab sich ein deutlicheres Bild: Die gepoolten Daten der verbleibenden zwei Arbeiten zeigten einen niedrigeren Grad an Depression nach EKT – wenn auch nur mit geringer bis moderater Effektgröße.
Auch in Bezug auf Response- und Remissionsraten zeigte die EKT bessere Ergebnisse als Ketamin. In Anbetracht der Risiken einer EKT und der geringen Überlegenheit der Methode sollte für die meisten Patienten aber zunächst der Einsatz von Ketamin in Erwägung gezogen werden, empfehlen die Autoren.
Quelle: Menon V et al. JAMA Psychiatry 2023; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2023.0562
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