
Welches ist das richtige Biologikum für den Asthmapatienten?

Biologika können bei ansonsten therapierefraktärem Asthma Besserung schaffen. Die Wahl des passenden Medikaments für den Patienten gestaltet sich aber oft schwierig. Die Pneumologen Dr. Laurie Manka und Dr. Michael Wechsler vom National Jewish Health in Denver geben in ihrer Übersichtsarbeit Hilfestellung. Die Experten empfehlen, zwei aufeinanderfolgende Schritte zu gehen, um die richtige Entscheidung zu treffen.
1. Sichern Sie das schwere Asthma.
Am Anfang steht, wie fast immer, die gründliche Anamnese. Damit lassen sich Erkrankungen ausschließen, die ein Asthma imitieren, z.B. COPD und/oder Hypersensitivitätspneumonitiden. Es folgen klinische Untersuchungen, vor allem eine Lungenfunktionsprüfung. Sie weist nach, dass die Atemwegsobstruktion reversibel bzw. mit Metacholin provozierbar ist.
Schließlich sollten Sie die bisherige Therapie überprüfen: Erhält der Patient hoch dosiert inhalative Steroide, eine kombinierte Inhalationstherapie oder Kortison per os und besteht dennoch die Symptomatik weiter? Dann liegt vermutlich ein schwerer Verlauf vor, für den eine Biologika-Therapie infrage kommt.
2. Bestimmen Sie den Endotyp.
Biologika stehen derzeit praktisch nur für das Typ-2-High-Asthma zur Verfügung. Dieser Typus ist gekennzeichnet durch viele Eosinophile in Blut und/oder Sputum, gesteigerte Werte des fraktionellen exhalierten Stickstoffmonoxids, hohe Konzentrationen von IgE im Serum und einen positiven Prick-Test. Dabei können allergische bzw. eosinophile Charakteristika überwiegen oder echte Mischformen auftreten.
Für das allergische Asthma ohne ausgeprägte eosinophile Komponente nennen die Experten Omalizumab als Mittel der ersten Wahl. Der Antikörper richtet sich gegen zirkulierendes IgE. Damit unterbleibt die Freisetzung von Histamin, Leukotrienen, Prostaglandinen und anderen Mediatoren durch Mastzellen und Basophile, die die typischen Beschwerden hervorrufen. Bei vorwiegend eosinophilem Asthma eignet sich ein Antikörper gegen Interleukin(IL)-5. IL-5 vermittelt die Differenzierung, Reifung und Aktivierung der Eosinophilen.
Verschiedene Dosierungen und Formulierungen beachten
Direkte Vergleiche zwischen den drei Substanzen gibt es (noch) nicht. Als Entscheidungshilfen können dienen:- Sowohl Mepolizumab als auch Benralizumab werden subkutan verabreicht, allerdings beträgt das Dosierungsintervall bei Mepolizumab vier Wochen, bei Benralizumab – nach anfänglicher Aufsättigungsphase – acht Wochen. Reslizumab gibt es dagegen nur als intravenöse Formulierung.
- Besteht ein eosinophiles Asthma mit deutlicher allergischer Komponente, kann man mit einem Ansatz starten und bei ausbleibendem Erfolg auf einen anderen wechseln.
- Reslizumab wird gewichtsabhängig dosiert. Es könnte daher bei schwereren Patienten vorteilhaft gegenüber einer Fixdosis sein.
Quelle: Manka L, Wechsler M. Ann Allergy Asthma Immunol 2018; 121: 406-413
Antikörper zum Mitnehmen
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).