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Zugabe zu Dublette bringt Patient:innen einen deutlichen OS-Vorteil

Die Addition von Daratumumab zu Bortezomib und Dexamethason (Vd) hat sich in der Phase-3-Studie CASTOR als wirksam erwiesen: Verglichen mit alleinigem Vd verlängerte sich durch die Dreifachkombination das Überleben von Patient:innen mit Multiplem Myelom. Nun wurden in der finalen Analyse der POLLUX-Studie ähnliche Ergebnisse für Daratumumab plus Lenalidomid und Dexamethason (D-Rd) erzielt.
Wie Prof. Dr. Meletios A. Dimopoulos von der National and Kapodistrian University of Athens und Kolleg:innen berichten, nahmen 569 Personen mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplem Myelom, die mindestens eine Vortherapie erhalten hatten, teil. Sie wurden mit Rd +/- Daratumumab bis zum Auftreten einer Progression oder inakzeptabler Nebenwirkungen behandelt. Nachdem sich in der initialen Analyse nach gut einem Jahr bereits ein Vorteil hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens ergeben hatte, passten die Forschenden das Studienprotokoll an, sodass Patient:innen im Kontrollarm Daratumumab bekommen konnten, wenn u.a. ihre Erkrankung progredient wurde.
Die meisten Subgruppen profitieren von D-Rd
Der OS-Vorteil wurde in den meisten untersuchten Subgruppen beobachtet, z.B. bei Personen
- ≥ 65 Jahre,
- mit einer, zwei oder drei Vortherapien,
- mit ISS-Stadium III,
- mit zytogenetischen Hochrisiko-Aberrationen und
- deren Erkrankung gegenüber der letzten vorangegangenen Behandlung oder einem Proteasom-Inhibitor refraktär gewesen war.
Überlebenschancen erhöhen
In der finalen Analyse nach median 79,7 Monaten betrug das mediane OS unter D-Rd vs. Rd 67,6 Monate vs. 51,8 Monate, entsprechend einer signifikanten Reduktion des Mortalitätsrisikos um 27 % (HR 0,73; 95%-KI 0,58–0,91; p = 0,0044) – und das trotz des erlaubten Cross-overs in der Kontrollgruppe zu Daratumumab, betonen die Autor:innen.
Neue Sicherheitssignale gab es nach dem längeren Follow-up nicht. Die häufigsten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4 umfassten Neutropenien (D-Rd 57,6 % vs. Rd 41,6 %), Anämien (19,8 % vs. 22,4 %), Pneumonien (17,3 % vs. 11,0 %), Thrombozytopenien (15,5 % vs. 15,7 %) oder Diarrhöen (10,2 % vs. 3,9 %).
Diese Ergebnisse belegen, so die Wissenschaftler:innen, dass Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Multiplem Myelom von der Zugabe des CD38-Antikörpers mit einem längeren Überleben profitieren. Laut ihrer Aussage ist das in der POLLUX-Studie beobachtete mediane OS das längste, über das bisher in Phase-3-Studien mit Rd-basierten Tripleregimen in dieser Patient:innengruppe berichtet wurde.
Quelle:
Dimopoulos MA et al. J Clin Oncol 2023; DOI: 10.1200/JCO.22.0094
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