Stirnband misst Stress am Arbeitsplatz
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) hat ein Stirnband entwickelt, das Stress am Arbeitsplatz misst. Mithilfe von Sensoren erfasst es körperliche Faktoren wie Hautleitwert, Puls- und Atemfrequenz, Augenblinzeln, Sauerstoffsättigung und Hirnströme. Auch Umgebungseinflüsse wie Geräuschpegel und Licht werden registriert. Um zuverlässige Messwerte zu erhalten, müssen Arbeitende das Stirnband etwa vier Stunden lang tragen. Die Messungen werden über ein Smartphone gesteuert und visualisiert, zusätzlich können subjektive Eindrücke eingegeben werden.
Test in Betrieben mit hohem Krankenstand
Mithilfe des Stirnbands sollen vermeidbare Stressoren am Arbeitsplatz identifiziert und beseitigt werden. Arbeitnehmer sollen so z.B. vor Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Depressionen bewahrt werden, also vor Erkrankungen, durch die sie lange ausfallen würden.
Ob das klappt, wird sich Ende des Jahres zeigen. Dann testet das IGD das Stirnband in Firmen mit hohem Krankenstand. Das Messgerät bekommen jedoch nicht die Unternehmen, sondern externe Berater für betriebliches Gesundheitsmanagement. Sie erhalten zunächst nur die Umgebungsdaten, die das Stirnband misst. Erst wenn Mitarbeiter zustimmen, werden auch ihre persönlichen Werte übermittelt.
Im November wird das Messgerät auf der MEDICA in Düsseldorf gezeigt. Es ist Teil des Projekts „Sensorbasiertes Erfassungssystem für psychische Belastungen und Beanspruchung am Arbeitsplatz“, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.
Pressemitteilung Fraunhofer IGD