Antiviraler Hochleistungsraumluftreiniger im Test – Hausärzteverband zieht positive Bilanz
In der kalten Jahreszeit steigt in Wartebereichen und Behandlungszimmern das Infektionsrisiko: Regelmäßiges Stoßlüften ist bei diesen Temperaturen nicht möglich. Virenbehaftete Aerosole können sich so über Stunden in der Luft halten und deutlich weitere Wege als die vorgeschriebenen Abstände überwinden. Zu diesem Problem hatte auch Medical Tribune bereits recherchiert. Auf der Suche nach Lösungen sind auch wir u.a. auf Luftfilter gestoßen.
Der Hausärzteverband Baden-Württemberg wollte jetzt wissen, wie es in der Praxis mit solchen Filtern aussieht: Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Herbers testete für den Verband einen Hochleistungsraumluftreiniger von Mann + Hummel in seiner Corona-Schwerpunktpraxis in Pleidelsheim. Er zieht eine positive Bilanz.
„Luftreiniger kann für mehr Schutz im Praxisalltag sorgen“
Der Luftreiniger sei für ihn eine sinnvolle Ergänzung zur Senkung des Infektionsrisikos in der Hausarztpraxis. „Die Sicherheit unserer Praxisteams und unserer Patienten steht für uns an erster Stelle. Hier kann ein Luftreiniger mit HEPA-H14-Filter für zusätzlichen Schutz im Praxisalltag sorgen“, so Dr. Herbers.
Das getestete Gerät sei in der Lage mehr als 99,995 Prozent der Viren, Bakterien und Mikroorganismen sicher aus der Luft zu filtern. Das besagen aktuelle Messungen, die das Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik (MVM) am KIT Karlsruhe durchgeführt hatte. Das Gerät ist nach Herstellerangaben für Räume bis zu 70 m² geeignet und tauscht die Luft fünf Mal pro Stunde komplett aus, sodass das Ansteckungsrisiko durch luftgetragene Viren an Aerosolen signifikant reduziert wird. Bei größeren Räumen können mehrere Geräte kombiniert werden.
Seit mehreren Jahrzehnten produziere man bereits in speziell ausgestatteten Werken HEPA-Filter für Operationssäle und Reinräume, sagt das Unternehmen, und könne daher auf viel Erfahrung zurückgreifen. Das aktuelle Gerät wurde speziell als Antwort auf SARS-CoV-2 entwickelt, auf der Grundlage eines 20 Jahre alten Modells, das in den USA schon bei einer Tuberkulose im Einsatz war. Den Preis des getesteten Models wird im mittleren vierstelligen Bereich angegeben.
Quelle: Hausärteverband Baden-Württemberg