10 % Abspecken führt Typ-2-Diabetiker in Remission
Rigorose Gewichtsreduktion und viel körperliche Aktivität kann Patienten mit Typ-2-Diabetes vor allem in den Frühstadien zur Remission verhelfen, so der bisherige Kenntnisstand. Doch ist eine Kalorienrestriktion auf weniger als 900 kcal am Tag nicht jedermanns Sache. Dass es gar nicht so radikal zugehen muss, zeigt jetzt eine prospektive Kohortenstudie mit 867 neu diagnostizierten Diabetikern im Alter zwischen 40 und 69 Jahren, schreiben Forscher um die Epidemiologin Dr. Hajira Dambha-Müller von der University of Cambridge.
Die Patienten hatten unmittelbar nach der Diabetesdiagnose sowie ein Jahr später Angaben zu Ernährungsgewohnheiten, Alkoholkonsum und körperlicher Aktivität gemacht. Zusätzlich bestimmten die Autoren Gewicht und HbA1c-Spiegel. Im erneuten Diabetes-Check fünf Jahre nach Erstdiagnose befanden sich 257 Teilnehmer (30 %) in biochemischer Remission, definiert als HbA1c unter 6,5 % ohne Hilfestellung durch antidiabetische Medikamente oder bariatrische OP.
Die Wahrscheinlichkeit für den Remissionseintritt war bei Teilnehmern mit einem Gewichtsverlust von mindestens 10 % im ersten Jahr fast doppelt so hoch wie bei Patienten, deren Gewicht seit der Diagnose unverändert oder angestiegen war (Risk Ratio 1,77).
Nach ein paar Jahren wird der Effekt noch deutlicher
Dieser Trend wurde in den Jahren 1–5 nach Diagnose noch deutlicher. Die Risk Ratio für eine Remission bei einem mindestens 10%igen Gewichtsverlust betrug 2,43. Je höher dabei der Gewichtsverlust, desto höher die Remissionswahrscheinlichkeit.
Quelle: Dambha-Miller H et al. Diabet Med 2019; DOI: doi.org/10.1111/dme.14122