Asthma, weil die Eltern zu viel putzen
Asthma bei Kindern beruht auf einer komplexen Interaktion zwischen genetischen und exogenen Faktoren. Auch das Einatmen von schädlichen Aerosolen, z.B. aus Putzmitteln gehört dazu, zeigt eine Auswertung der CHILD*-Geburtskohortenstudie.
Eingeschlossen waren 2022 Kinder, die man von Geburt an drei Jahre begleitet hatte. Zusätzlich zu den Resultaten von Blut-, Urin- und Allergietests lagen von den Eltern Informationen zur Verwendung von Reinigungsmitteln vor. Diese Daten verglich man unter Berücksichtigung von Kofaktoren mit dem Auftreten von Atopie, Giemen und Asthma.
Kinder, bei denen zu Hause häufig geputzt wurde, hatten ein höheres Risiko für rekurrierendes Giemen mit und ohne Atopie sowie Asthma, aber nicht für eine alleinige Atopie. Vermutlich schädigen chemische Bestandteile, v.a. aus Sprays, und mit Duftstoffen versetzte Produkte das Atemwegsepithel der Kinder. Aus der resultierenden Inflammation entwickelt sich eine bronchiale Hyperreagibilität, die bei anhaltender Exposition chronifiziert und sekundär allergische Sensibilisierungen nach sich ziehen kann.
* Canadian Healthy Infant Longitudinal Development
Quelle: Parks J et al. CMAJ 2020; 192: E154-161, DOI: 10.1503/cmaj.190819