Bei Asienreisen immer gegen Tollwut impfen
Heute schon an morgen denken: Wer „nach Corona“ eine Asienreise plant, sollte sich vorher dringend gegen Tollwut impfen lassen. Die tödliche Erkrankung ist zwar bei Urlaubern extrem selten, das potenzielle Risiko verdächtiger Tierkontakte dagegen aber relativ hoch. Immerhin hat etwa einer von 2000–5000 Reisenden ein entsprechendes Erlebnis.
Am höchsten ist das Risiko auf Bali
Drei Viertel solcher tollwutverdächtigen Tierkontakte werden aus Asien gemeldet, erklärte Professor Dr. Robert Steffen vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. Am höchsten ist das Risiko auf Bali. Von dort stammen 19,7 % aller Fälle, was vor allem kratzenden und beißenden Affen zu verdanken ist. Mehr als die Hälfte der Gesamtmeldungen kommen aus Thailand, Indonesien und Nepal. Hunde sind dort die häufigsten „Verdächtigen“ – Affen belegen den zweiten Platz.
Sich in diesen Ländern nur auf die Postexpositions-Prophylaxe mit Rabies-Immunglobulin (RIG) zu verlassen, ist keine gute Idee. Zwei Drittel der Betroffenen haben in Asien trotz Indikation kein RIG erhalten – besonders in Indonesien sind Immunglobuline kaum vorhanden. In Thailand, Sri Lanka und auf den Philippinen ist die Situation etwas besser, allerdings zumeist nur in den großen Städten. Für den Reisenden kann dies bedeuten, die Reise abbrechen zu müssen, um beispielsweise in Bangkok Hilfe zu suchen.
Drei Injektionen an den Tagen 0, 3 und 7
Der Rabies-Impfstoff ist in Deutschland gut verfügbar und erlaubt vor der Reise eine rasche Grundimmunisierung mit drei Spritzen an den Tagen 0, 3 und 7, sagte Professor Dr. Tomas Jelinek vom CRM Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf. Und das bietet einen guten Schutz: Bisher ist nach vollständiger Impfung weltweit noch kein einziger Tollwut-Fall beobachtet worden.
Quelle: 21. Forum Reisen und Gesundheit