Bei Coxarthrose und Gonarthrose viel bewegen

Autor: Maria Fett

Regelmäßige Bewegung tut Arthrosepatienten gut und lindert die Schmerzen. (Agenturfoto) Regelmäßige Bewegung tut Arthrosepatienten gut und lindert die Schmerzen. (Agenturfoto) © karelnoppe – stock.adobe.com

Das gute Wetter und die Lockerungen im ganzen Land treiben die Menschen wieder nach draußen. Gut so! Patienten mit Cox- und Gonarthrose können von Bewegung nur profitieren.

Die körperliche Aktivität darf bei Arthrosepatienten gern umfänglicher ausfallen, als Reha und Heilmittelverordnung vorsehen, meinte Dr. Johannes­ Flechtenmacher­, Orthopäde aus Karlsruhe. Er verwies dabei auf ein Umbrella-Review aus den USA zum Einfluss von Bewegung bei Knie- und Hüftgelenksarthrose. Darin enthalten: sechs Metaanalysen und fünf systematische Übersichtsarbeiten mit insgesamt fast 26 000 Patienten. Der Fokus lag auf Studien, in denen man reine Bewegungsinterventionen betrachtet hatte, keine multimodalen Programme, sodass sich der direkte Effekt der Bewegung ableiten ließ.

24 Trainingseinheiten sind das absolute Minimum

Auf Basis der Ergebnisse plädierte Dr. Flechtenmacher für eine intensive Physiotherapie in begleiteten Trainingsgruppen: mindestens drei pro Woche über 8–12 Wochen. Absolutes Minimum seien 24 Einheiten. Eine geringere Frequenz, beispielsweise nur einmal wöchentlich, hält der Orthopäde für ineffektiv.

Ob die Wahl dabei auf Kardio- oder Krafttraining, Wassergymnas­tik oder Tai-Chi fällt, scheint keinen Unterschied zu machen. Unter allen Interventionen besserten sich die Schmerzen der Teilnehmer deutlich. Der Effekt hielt bis zu sechs Monate nach deren Ende an. Funktionelles Outcome und die Stimmung der Patienten besserten sich sogar darüber hinaus.

Quelle: 14. Allgemeinmedizin-Update-Seminar (Online-Veranstaltung)