Darmkrebs: Joghurt bremst das Wachstum von Adenomen
Eine Substanz, die Darmtumoren verhindert, müsste eigentlich ähnlich auf ihre Vorstufen wirken. Dank dieser Überlegung haben es Forscher aus den USA geschafft, zum Thema Darmkrebs und Joghurt erstmals handfeste Ergebnisse zu liefern.
Die Kollegen analysierten Daten von 32 606 Männern sowie 55 743 Frauen aus zwei großen Beobachtungsstudien. Diese hatten sich zwischen 1986 und 2012 einer Endoskopie unterzogen und Angaben zu Lebensumständen und Ernährung gemacht. Insgesamt wurden 13 927 Adenome beobachtet. Allerdings war dies bei Männern, die mindestens zweimal pro Woche Joghurt gegessen hatten, signifikant seltener der Fall als bei Personen, die zurückhaltender zum Milchprodukt gegriffen hatten. Das Risiko für ein konventionelles Adenom lag bei Joghurtfans um 19 % niedriger. Dies galt v.a. für Polypen mit hohem malignem Potenzial. Bei Frauen fand sich diese Assoziation nicht.
Es gab noch eine zweite Einschränkung: Auch bei serratierten Adenomen, die eine andere Karzinogenese haben, stießen die Kollegen nicht auf einen solchen signifikanten Zusammenhang.
Warum er wirkt, ist noch unklar
Darüber, wie der Joghurt seine schützende Wirkung entfaltet, können die Autoren nur spekulieren. Womöglich seien die enthaltenen Keime in der Lage, Karzinogene zu entschärfen, schreiben sie. Vielleicht beruhe der Effekt aber auch auf einer antiinflammatorischen Wirkung. Zukünftige Studien sollen die Fragen nun klären.
Quelle: Zheng X et al. Gut 2019; online first