Nächtliche Hitze Der Klimawandel erreicht das Schlafzimmer

Autor: Sabine Mattes

Forscher gehen davon aus, dass die globale Erwärmung die Temperaturen in der Nacht schneller steigen lassen wird als am Tag. Forscher gehen davon aus, dass die globale Erwärmung die Temperaturen in der Nacht schneller steigen lassen wird als am Tag. © GünterAlbers-stock.adobe.com

Die Frequenz von Nächten mit extremer Hitze wächst. Dies wirkt sich vor allem auf kardiovaskuläre Ereignisse wie nächtliche Schlaganfälle aus.

Hohe Nachttemperaturen erhöhen Studienergebnissen zufolge das Risiko für Schlaganfälle. Die Analyse der Daten von mehr als 11.000 Schlaganfallpatienten aus dem Raum Augsburg zeigte, dass das Risiko in extrem heißen Nächten um 7% zunahm. Besonders deutlich ließ sich dieser Trend in der zweiten Hälfte der von 2006 bis 2020 dauernden Studienperiode beobachten, erläutern die Wissenschaftler um Dr. Chen He vom Helmholtz Zentrum München in Neuherberg. Für den Raum Augsburg bedeutete dies konkret, dass die Zahl der Schlaganfälle, die in der Hochrechnung pro Jahr mit extrem heißen Nächten assoziiert wurden, im Zeitraum zwischen 2013 und 2020 von 2 auf 33 stieg.

Die Forscher gehen davon aus, dass die globale Erwärmung die Temperaturen in der Nacht schneller steigen lassen wird als am Tag und die Frequenz von Nächten mit extremer Hitze wächst. Sie fordern verstärkte Maßnahmen zur Aufklärung und Schlaganfallprävention, insbesondere für Risikogruppen. Implikationen ergeben sich auch für den Bereich der Städteplanung, z.B. könnte die Installation von Grünflächen steigenden Temperaturen entgegenwirken.

Quelle: He C et al. Eur Heart J 2024; doi: 10.1093/eurheartj/ehae277