Glaube versetzt Blutdruck: Selbstwirksamkeit tut Herz und Gefäßen gut

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Auch der eigene Glaube an den Erfolg hilft, den Blutdruck zu senken. Auch der eigene Glaube an den Erfolg hilft, den Blutdruck zu senken. © Rawf8 – stock.adobe.com

Alles eine Frage der Einstellung: Nach einem Schlaganfall verhilft eine positive Selbstwirksamkeitserwartung den Patienten zu einem niedrigeren Blutdruck.

Die Blutdrucksenkung ist der Standard für Hypertoniker nach transitorischer ischämischer Attacke und Schlaganfall. Neben der Gewichtsreduktion, einer Ernährungsumstellung und Bewegung kommt offensichtlich auch dem festen Glauben, selbst etwas für die Blutdruckregulation tun zu können, große Bedeutung zu.

Das zeigt eine Auswertung der DESERVE-Studie mit 552 Patienten nach transitorisch ischämischer Attacke oder leichtem bis moderatem Schlaganfall. In dieser randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie hatten die Betroffenen nach ihrem Krankenhausaufenthalt eine an die individuellen Möglichkeiten angepasste Aufklärung über Schlaganfall-Risikofaktoren, Medikamentenadhärenz und die Arzt-Patienten-Kommunikation erhalten. Dann wurden sie über zwölf Monate hinweg beobachtet.

Die Untersuchung sollte klären, inwieweit die Patienten nach der Schulung davon überzeugt waren, selbst etwas für ihre Gesundheit sowie den Schutz vor einem erneuten Schlaganfall tun zu können und ob diese Erwartungshaltung den Blutdruck beeinflusst­.

Größter Effekt bei Frauen und Jüngeren

Und tatsächlich zeigten sich solche Zusammenhänge: Bei denjenigen, die eine positive Grundeinstellung zur Selbstwirksamkeit in puncto Schlaganfallprävention angaben – immerhin fast drei Viertel der Studienteilnehmer –, war der durchschnittliche Rückgang beim systolischen Blutdruck um 5,6 mmHg größer als bei solchen Patienten, denen diese Überzeugung fehlte. Besonders ausgeprägt war das bei Frauen und jüngeren Menschen der Fall.

Quelle: Goldmann E et al. J Am Heart Assoc 2020; 9: e014782; DOI: 10.1161/JAHA.119.014782