Mikrobiom beeinflusst Ulkusheilung bei Diabetes
US-amerikanische Kollegen hatten Proben aus den Ulzera von 46 Diabetikern entnommen, direkt vor einem geplanten Débridement. Danach sammelten sie über ein halbes Jahr alle zwei Wochen weiter mikrobielle Abstriche und setzten sie in Bezug zur Wundentwicklung.
Praktisch bei jedem und überall fanden sie Staphylococcus aureus. Das alleine führte daher noch nicht weiter. Mit DNA-Sequenzierung gelang es ihnen aber, einzelne Stämme des Bakteriums zu identifizieren, die nur in Läsionen saßen, die nicht heilten. Diese waren reich an Virulenzfaktoren wie Enterotoxinen und besaßen mehr Gene für Antibiotikaresistenzen.
Bei Patienten mit günstigem Verlauf zeigte sich nach dem Débridement eine reduzierte Diversität der Flora. Die zerstörte mikrobielle Gemeinschaft könnte somit das Zeichen für eine erfolgreiche Gewebsreinigung sein.
Manche Bakterien fördern den Wundschluss
Die Forscher erschufen zusätzlich verschiedene Keimkollektive im Mausmodell. Wenig überraschend entdeckten sie hier die schädlichen Staph.-aureus-Stränge nur in Dauerdefekten. Es gab aber auch Positives zu berichten: Alcaligenes faecalis, ein häufiger Anwohner auf Wunden, ließ infizierte Bereiche schrumpfen und fast so schnell heilen wie nicht besiedelte. Manche Mitglieder der bakteriellen Gemeinschaft tun also offenbar auch Gutes.
Quelle: Kalan LR et al. Cell Host Microbe 2019; online first
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