Mit Qigong Schmerzen lindern und den Bewegungsapparat kräftigen
Ein einziges Therapieverfahren bringt bei chronischen Schmerzpatienten meist wenig. Aufgrund des komplexen biopsychosozialen Krankheitsmodells bedarf es vielmehr einer Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und Psychotherapie. Zum multimodalen Therapiekonzept gehört auch die Anleitung zur Selbsthilfe, um die Eigenverantwortung der Patienten zu stärken, schreibt Dr. Petra Schwinn von der Tagesklinik für Schmerztherapie der Klinik Schongau.
Dies gelingt neben physiotherapeutischen Heimübungen und klassischen Entspannungstechniken auch mithilfe von fernöstlichen Methoden wie Akupressur, Yoga oder Qigong (fälschlicherweise oft mit Tai-Chi-Chuan gleichgesetzt). Die Übungen im Sitzen, Liegen, Stehen oder Gehen können individuell angepasst werden und sind für jedes Alter geeignet. Wichtig ist nur, dass der Patient dabei keine Schmerzen empfindet. Anfänger beginnen meist mit Übungen in Bewegung wie beispielsweise der „Kranichübung“ oder dem „Spiel der Tiere“, die weich fließend ähnlich leichten Dehnübungen sind und die Beweglichkeit verbessern. Dabei sollten sie auf eine tiefe Bauchatmung achten und sich mittels ihrer Vorstellungskraft auf bestimmte Körperregionen sowie innere Bilder (z.B. See, Berge, Tiere) oder Begriffe wie Ruhe, Stille und Entspannung konzentrieren.
Arbeit mit dem Qi
Quelle: Schwinn P. Schmerzmedizin 2019; 35: 32-36; DOI: doi.org/10.1007/s00940-019-1153-y