PAVK: Hoher Konsum von Kakao verlängert Gehstrecke um 43 Meter

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Kakao schmeckt auch den Arterien gut. Kakao schmeckt auch den Arterien gut. © New Africa – stock.adobe.com

Dreimal täglich ein Kakaotrunk mit viel Flavonoiden verbessert die 6-Minuten-Gehstrecke von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Das ist das erfreuliche, allerdings mit etwas Vorsicht zu genießende Ergebnis einer kleinen Doppelblindstudie.

Die Optionen in der Therapie der arteriellen peripheren Verschlusskrankheit (PAVK) sind begrenzt. Zwar lagen bereits erste Hinweise vor, dass Kakao – bzw. das darin enthaltene Flavonoid Epicatechin – die Durchblutung in den Beinen bei Betroffenen verbessert. Jetzt aber haben Forscher aus den USA an 44 Patienten untersucht, ob sie auch längere Strecken gehen können.1

Knapp die Hälfte der im Schnitt 72 Jahre alten Teilnehmer sollte über sechs Monate dreimal täglich ein Kakaogetränk mit insgesamt 75 mg Epicatechin trinken. Der Rest bekam ein identisch aussehendes Getränk ohne Flavonoide.

Wadenmuskulatur besser durchblutet

Nach dem halben Jahr legte die Kakaogruppe im Sechs-Minuten-Gehtest deutlich mehr Meter zurück als vor der Intervention. Im Mittel konnten sie 42,6 m weiter gehen, 2,5 h nachdem sie den letzten Kakao getrunken hatten. Diejenigen mit Placebogetränk schafften dagegen 24,2 m weniger als zu Studienbeginn.

Auch die Wadenmuskulatur zeigte sich bei den Kakaotrinkern besser durchblutet. Im Vergleich zur Kontrolle nahm bei ihnen zudem die Kapillardichte in den Waden zu und die Aktivität der Cytochrom-C-Oxidase in den Mitochondrien stieg an. Die Gehperformance auf dem Laufband blieb allerdings unverändert.

Signifikante Unterschiede waren leichter zu erreichen

Die Ergebnisse ermutigen, kommentieren Wissenschaftler aus Boston. Sie geben jedoch zu bedenken, dass die Autoren der Pilotstudie die Signifikanzgrenze für die erhobenen Endpunkte auf 0,1 gesenkt haben. Damit ist ein Unterschied zwischen den Gruppen bzw. zwischen den Ausgangs- und Endwerten deutlich leichter zu erreichen. Zudem kritisieren sie die kleine Teilnehmerzahl und den Ausschluss von Kandidaten, etwa aufgrund mangelnder Adhärenz.2

Quellen:
1. McDermott MM et al. Circulation Research 2020; DOI: 10.1161/CIRCRESAHA.119.315600
2. Matsui R, Hamburg NM. A.a.O.; DOI: 10.1161/CIRCRESAHA.120.316614