Vorhofflimmern: Wann ist die Ablation angezeigt?
„Man muss den Vorhof kennen, ehe man abladiert“, lautete die Kernaussage von Privatdozent Dr. Thomas Fischer, Medizinische Klinik I am Universitätsklinikum Würzburg. Den größten Nutzen erzielt man in frühen Stadien des Vorhofflimmerns, wenn es noch paroxysmal oder kurz persistierend ist. Für den Erfolg haben sich neben der Art des Flimmerns und dem Alter des Patienten die Vorhofgröße, weibliches Geschlecht, die Anzahl an erfolglos eingesetzten Antiarrhythmika und eine koronare Herzkrankheit als negative Prädiktoren erwiesen. Diese sechs Variablen finden sich im CAAP-AF-Score zur Risikobewertung wieder.
Komplikationsrate liegt inzwischen unter 1 %
Sehr sinnvoll findet Dr. Fischer ein 3D-Mapping vor der Intervention. Hier zeigt sich, ob Substrate außerhalb der Pulmonalvenen zu finden sind, was deren Isolation weniger aussichtsreich werden lässt. Auch dabei spiegeln die Muster bestimmte Risikogruppen wider (s. Kasten).
Muster im 3D-Mapping
- junge Patienten (< 65 Jahre)
- kurze Krankheitsdauer
- paroxysmales Flimmern
- normale linksventrikuläre Ejektionsfraktion
- normaler Body Mass Index
- Kardioversion erfolgreich
- hohes Alter
- (lang) persistierendes Vorhofflimmern
- Herzinsuffizienz
- Adipositas
- weibliches Geschlecht
- erhebliche Dilatation des linken Vorhofs (> 55 mm)
- hochgradiges Klappenvitium
- schwere COPD, pulmonale Hypertonie
Quelle: Würzburger Kardioevent Virtual