Wenn der Klappenersatz zu Vorhofflimmern führt
Wie normal es ist, dass bei Patienten mit Klappenprothese postoperativ ein Vorhofflimmern (VHF) auftritt, wollten Dr. Rajat Kalra von der Cardiovascular Division der University of Minnesota in Minneapolis und seine Kollegen herausfinden. Um gleichzeitig zu zeigen, dass sich dieses auch direkt auf die Zahl der Schlaganfälle und die Mortalität auswirkt, hat sich das Team auf Spurensuche begeben.
Zunächst identifizierten die Kollegen in einer USA-weiten Datenbank die Patienten, die zwischen 2012 und 2015 eine neue Aortenklappe bekommen hatten. Mittels offener OP waren es 122.765, mittels TAVI (transcatheter aortic valve implantation) 48.715. Unabhängig vom Vorgehen entwickelte die Hälfte der über 170.000 Patienten nach dem Eingriff ein Vorhofflimmern. Außerdem blieben Kranke mit der Arrhythmie häufig länger im Krankenhaus, erlitten öfter einen Schlaganfall (nur nach TAVI) oder starben.
Entzündlich, strukturell oder hämodynamisch bedingt?
Die Daten zeigen, dass es wichtig ist, Patienten über dieses Risiko aufzuklären, betont Studienautor Dr. Pankaj Arora aus Birmingham in einer begleitenden Pressemitteilung. Auch wenn die TAVI eine wichtige Neuerung in der Herzchirurgie sei, so schneide sie im Hinblick auf VHF nicht besser ab als die offene OP. Daher vermutet der Autor hinter dem Auftreten eher entzündliche, hämodynamische oder strukturelle Ursachen. Wichtig sei es deshalb, auch die für einen Eingriff geeigneten Patienten auszuwählen.
Quelle: Kalra R et al. JAMA Intern Med 2019; 179:1122-1130; DOI: 10.1001/jamainternmed.2019.0205