Coronavirus: Risikobewertung führt zur Absage von Großveranstaltungen
Steigende Verdachts- und Infektionszahlen zu SARS-CoV-2 haben das Bundesgesundheits- und das Bundesinnenministerium veranlasst, einen Krisenstab zu bilden, um „die Bevölkerung so gut wie möglich zu schützen und diese Epidemie soweit wie möglich einzudämmen“.
Aufgabe sei es auch, medizinische Schutzausrüstung wie Atemschutz, Handschuhe etc. zu beschaffen. Dafür sollen Produktionskapazitäten in Deutschland erhöht werden und die Ressourcen der europäischen Partner gebündelt werden.
Berlin: ITB-Aus war die einzig richtige Entscheidung
Einer der ersten Beschlüsse des Krisenstabs war die Festlegung von Prinzipien zur Risikobewertung von Großveranstaltungen. 13 Kriterien wurden erarbeitet, u.a. eine große Teilnehmerzahl, Teilnehmer aus Regionen mit hoher Infektionsrate, viele Kontaktmöglichkeiten zwischen den Teilnehmenden und eine lange Dauer der Veranstaltung.
Massenveranstaltungen könnten dazu beitragen, das Virus schneller zu verbreiten. Größere Ausbrüche fielen in Reisegruppen und nach Konferenzen (Singapur), Gottesdiensten (Südkorea) oder Karnevalsveranstaltungen (Deutschland) auf. Der Krisenstab legte auch die Absage der Internationalen Tourismus-Börse im März nahe. Zuvor hatten sich bereits immer mehr Aussteller abgemeldet, nicht nur aus China. Als einzig richtige Entscheidung bezeichnete der gesundheitspolitische Sprecher der SPD im Abgeordnetenhaus, Thomas Isenberg, die Absage der Messe.
Kurzfristig sagte auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft ihren Frühlingsempfang ab. An diesem nehmen traditionell Krankenhaus- und Gesundheitsexperten aus ganz Deutschland teil. Der Pressesprecher verwies auf die Handlungsempfehlungen für Großveranstaltungen.
Die Risiken seien nicht bei allen Veranstaltungen gleich groß, so der Krisenstab des Bundes. Die Zuständigkeit für Maßnahmen obliege den Veranstaltern sowie den lokalen Behörden. Möglich sei es, die Veranstaltung durchzuführen, unter Auflagen zu erlauben, das Format anzupassen, sie zu verschieben oder sie zu streichen.
Medical-Tribune-Bericht