Wo bleibt der staatliche Coronabonus für die MFA?
Die Angestellten der Praxen wirken sogar eher benachteiligt, z.B. weil sie ihre Tests auf SARS-CoV-2 selbst zahlen müssen. Die (zahn)ärztlichen Bundesorganisationen und die Gewerkschaft der Assistenzberufe fordern deshalb nun einstimmig ein Ende dieser Ungleichbehandlung.
In einem offenen Brief an Minister Jens Spahn betonen KBV, KZBV, BÄK, BZÄK und der Verband der medizinischen Fachberufe (VmF), dass Fachangestellte von der Pandemie besonders belastet seien. Sie verweisen auf eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, nach der MFA und ZFA zu den zehn Berufsgruppen gehören, die im Zusammenhang mit COVID-19 die meisten Fehlzeiten am Arbeitsplatz aufwiesen.
Pflegekräfte verdienen im Median mehr und bekommen eine Sonderzahlung
Die Organisationen erinnern daran, dass für Beschäftigte in der Altenpflege eine steuer- und abgabenfreie Bonuszahlung von bis zu 1500 Euro über Bundes- und Ländermittel beschlossen wurde. Auch für 100.000 Pflegekräfte in Kliniken hat Spahn jetzt eine Prämie von bis zu 1000 Euro angekündigt.
Beruf/Tätigkeit | Anforderungsniveau | Bruttoentgelt 2019 (Median) |
---|---|---|
Zahnmedizinische Fachangestellte | Fachkraft | 2123 Euro |
Altenpflegehelferin | Helfer-/Anlerntätigkeiten | 2146 Euro |
Medizinische Fachangestellte | Fachkraft | 2448 Euro |
Gesundheits- und Krankenpflegehelferin | Helfer-/Anlerntätigkeiten | 2677 Euro |
Altenpflegerin | Fachkraft | 3032 Euro |
Gesundheits- und Krankenpflegerin | Fachkraft | 3547 Euro |
Quelle: Offener Brief an Jens Spahn von BÄK, BZÄK, KBV, KZBV und VmF vom 21.08.2020
Dabei beziehen ZFA und MFA im Median erkennbar niedrigere Gehälter. BÄK & Co. halten daher einen „durch die Gesellschaft gegenfinanzierten“ Coronabonus sowie kostenlose SARS-CoV-2-Tests für die „systemrelevanten Berufe“ MFA und ZFA für dringend erforderlich.
Medical-Tribune-Bericht